Cisplatin
Erstellung der Leitlinie
1Wechselwirkungen
1.1Pharmakokinetische Wechselwirkungen
1.1.1Resorption
1.1.2Distribution
1.1.3Metabolismus
Am Abbau von Cisplatin sind keine metabolischen Enzyme beteiligt. Daher sind keine metabolischen Wechselwirkungen zwischen Cisplatin und anderen Arzneistoffen zu erwarten.
1.2Pharmakodynamische Wechselwirkungen
Eine durch Cisplatin verursachte und sehr häufig auftretende Myelosuppression kann durch die gleichzeitige Anwendung anderer myelosuppressiver Arzneistoffe verstärkt werden.
Unter der Behandlung mit Cisplatin treten häufig Bradykardien auf. Durch die gleichzeitige Gabe von Cisplatin mit Arzneistoffen, die bradykard wirken, kann eine Bradykardie verstärkt werden.
Bei der Anwendung von Cisplatin treten sehr häufig Blutungen auf. Die gleichzeitige Gabe von Cisplatin und gerinnungshemmenden Arzneistoffen kann das Blutungsrisiko zusätzlich erhöhen.
Eine unter der Behandlung mit Cisplatin auftretende Nephrotoxizität kann durch die gleichzeitige Einnahme potenziell nephrotoxischer Arzneistoffe verstärkt werden.
Unter der Behandlung mit Cisplatin auftretende Ototoxizität oder Neurotoxizität kann durch die gleichzeitige Einnahme potenziell ototoxischer oder neurotoxischer Arzneistoffe verstärkt werden. Symptome einer Ototoxizität können durch gleichzeitige Gabe von Antihistaminika, Loxapin, Phenothiazine (z.B. Chlorpromazin, Fluphenazin, Promazin), Thioxanthene (z.B. Flupentixol, Zucloenthixol) oder Trimethobenzamide (z.B. Metoclopramid) maskiert werden.
Das Risiko des Auftretens eines Raynaud-Syndroms bei Gabe von Cisplatin kann durch die gleichzeitige Behandlung mit Bleomycin oder Vinblastin erhöht sein.
1.3Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die Bioverfügbarkeit
2Maßnahmen
Während der Behandlung mit Cisplatin sollte auf eine Verminderung der Werte einzelner oder aller Blutzellreihen geachtet werden. Gegebenenfalls sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Eine Anwendung von Cisplatin mit anderen Arzneistoffen, die eine Bradykardie verursachen, sollte mit Vorsicht durchgeführt werden. Je nach Schweregrad der auftretenden Bradykardien ist eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der beteiligten Arzneistoffe nötig.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Cisplatin und gerinnungshemmenden Arzneistoffen sollten regelmäßig gerinnungsbezogene Laborparameter kontrolliert werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Cisplatin und potenziell nephrotoxischen, ototoxischen oder neurotoxischen Arzneistoffen sollte vermieden werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Cisplatin und Arzneistoffen, die renal eliminiert werden, sollte die Nierenfunktion regelmäßig kontrolliert werden. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung oder ein Absetzen der renal eliminierten Arzneistoffe notwendig.
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Quellenangabe:
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