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Akupunktur und Akupressur gegen Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen

Die Kapitel zu komplementären und alternativen Therapieverfahren wurden auf der Grundlage von Übersetzungen der evidenzbasierten Zusammenfassungen (CAM Summaries) des europäischen Projektes CAM Cancer erstellt. Diese sind strukturierte Übersichtsarbeiten, in denen Daten zu Grundlagen und Anwendung komplementärmedizinischer Verfahren in Form von kurzen Monographien aufbereitet wurden.

Stand Januar 2017
Dies ist die aktuell gültige Version des Dokuments

1Zusammenfassung

Die Akupunktur ist ein therapeutisches Verfahren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei dem üblicherweise Nadeln in bestimmte Punkte an der Körperoberfläche gestochen werden, die entlang so genannter Meridiane angeordnet sind.

Nach der Lehre der TCM fließt in den Meridianen die Lebensenergie (Qi). Bei Krankheiten ist das auf Gleichgewicht zwischen Yin und Yang ausgerichtete Qi gestört und die Akupunktur wird als ein Mittel angesehen, solche Störungen wieder auszugleichen. Deshalb soll die Akupunktur bei den meisten Erkrankungen des Menschen helfen und wird von Akupunkteuren für sehr unterschiedliche Erkrankungen und Symptome empfohlen.

Zwei systematische und ein narrativer Review berichteten, dass die Stimulation von Akupunkturpunkten (in erster Linie von P6) Übelkeit und/oder Erbrechen durch die Chemotherapie verminderte, wenn die Akupunktur in Verbindung mit einer antiemetischen Standardbehandlung durchgeführt wurde. Die antiemetische Wirkung wird dabei wahrscheinlich über das endogene Opioidsystem im zentralen Nervensystem vermittelt.

Spätere Übersichtsarbeiten erbrachten vergleichbare Ergebnisse, doch lassen die Einschränkungen im Design sowohl der Reviews als auch der Originalstudien keine sicheren Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit zu. Auch die nach der aktuellsten Übersichtsarbeit publizierten randomisierten, kontrollierten Studien erbrachten keine eindeutigen Ergebnisse.

Leichte unerwünschte Wirkungen, z.B. Schmerzen oder Blutungen an der Akupunkturstelle sind in etwa 10 % der Anwendungen zu erwarten. Schwerwiegende Komplikationen wie Pneumothorax und Hepatitis treten sehr selten auf.

2Grundlagen

2.1Beschreibung

Akupunktur bezeichnet den Einsatz feiner Nadeln an bestimmten Körperpunkten (Akupunkturpunkten) zur Prävention bzw. Therapie von Erkrankungen oder zur Erhaltung der Gesundheit. Die Akupunktur wird normalerweise mit feinen, festen Nadeln ausgeführt, doch es existieren auch viele andere Behandlungsvarianten. So können die Akupunkturpunkte beispielsweise mit Hilfe von elektrischem Strom mit oder ohne Nadeln (Elektroakupunktur), durch Druck (Akupressur) mit Metallstiften oder Fingerdruck, durch Hitze (Moxibustion) oder mit Laserlicht (Laserakupunktur) stimuliert werden. Die nadelfreien Methoden werden nicht immer als Akupunktur eingestuft.

Akupunktur ist oft Teil einer komplexen Intervention, die auch Kräutermischungen, Moxibustion (Verbrennen von Kräutern) sowie Empfehlungen zur Ernährung und Lebensweise beinhaltet.

2.2Terminologie

Der Begriff „Akupunktur“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „mit einer Nadel stechen“ (von acus „Nadel“ und pungere „stechen“).

2.3Zusammensetzung

2.4Anwendung

Die Akupunktur erfolgt an der Körperoberfläche einschließlich Kopfhaut und Ohren. Die Dosierung (Anzahl der stimulierten Punkte, Einstichtiefe, Stimulationsdauer und Häufigkeit der Behandlungssitzungen) hängt von der Erkrankung ab. Gelegentlich wird nur ein Akupunkturpunkt stimuliert, häufiger werden aber mehrere Nadeln gesetzt. Die Behandlung kann auf einen bestimmten Körperteil beschränkt sein (z.B. Ohr-Akupunktur), häufiger werden jedoch mehrere Körperregionen genadelt. In der Regel werden die Nadeln am Ende einer etwa 30-minütigen Sitzung entfernt. Akupressurstifte können jedoch mehrere Tage, mitunter sogar Wochen liegen bleiben. Die Nadeln können, müssen aber nicht, zusätzlich manuell „stimuliert“ werden. In manchen Fällen werden die Behandlungen regelmäßig wiederholt, z.B. ein- bis zweimal wöchentlich, während in anderen Fällen nur eine Einzelsitzung durchgeführt wird.

Wo und welche Art Nadeln gesetzt werden, hängt von der zu behandelnden Erkrankung und auch von der Art der Akupunkturtherapie ab. Nach der traditionellen chinesischen oder ostasiatischen Akupunkturlehre sind die Punkte entlang von ‚Meridianen‘ lokalisiert, durch die eine Vitalkraft oder Energie, das sogenannte Qi, strömt [1]. Die Diagnose wird mithilfe verschiedener Methoden gestellt, beispielsweise durch Beobachtung des peripheren Pulses, der Zunge, der Sprache, anhand der Krankengeschichte und des Gesamteindrucks des Patienten. Die Wahl der Akupunkturpunkte wird von dem ‚Symptommuster‘ und dem zugrundeliegenden ‚Ungleichgewicht der Energien‘ bestimmt. In der ‚westlichen medizinischen‘ Akupunktur werden die Punkte nach neurophysiologischen Kriterien ausgewählt und gelten als Stellen, an denen ein äußerer Reiz zu einer stärkeren sensorischen Stimulation führt, sogenannte ‚Triggerpunkte‘ [23].

2.5Geschichte

Die Geschichte der Akupunktur reicht ins chinesische Altertum und in die Taoistische Philosophie zurück [4]. Akupunktur wird im Rahmen der neuzeitlichen Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in Ländern Ostasiens wie China, Japan und Korea seit über einem Jahrhundert praktiziert [5]. Die TCM geht davon aus, dass die Lebensenergie Qi, die in Meridianen durch den Körper fließt, und das Gleichgewicht von Yin und Yang die Gesundheit des Menschen bestimmen. Krankheiten werden als Ungleichgewicht dieser Energien angesehen. Die Akupunktur wird als ein Mittel angesehen, solche Ungleichgewichte wieder auszugleichen. Die traditionelle Akupunktur wurde primär nicht zur Behandlung spezifischer Symptome wie z.B. Schmerzen verwendet, sondern um eine breite Vielfalt an Symptomen zu behandeln, die sich im sogenannten Diagnosemuster der TCM widerspiegeln [5]. Trotzdem scheint in vielen klinischen Situationen in den letzten Jahren die Schmerzbehandlung zum wichtigsten Einsatzgebiet der Akupunktur geworden zu sein.

Außerhalb Asiens wurde die Akupunktur nach dem Besuch des US-amerikanischen Präsidenten Richard Nixon 1971 in China populär [4]. Während die Behandlung zunächst durch traditionelle Akupunkteure durchgeführt wurde, fand sie mit zunehmendem Interesse an dieser Technik Eingang in die westliche Medizin und wird heute in adaptierter Form neben den konventionellen Behandlungsmaßnahmen angewendet.

2.6Indikationen

Der TCM zufolge ist die Akupunktur zur Behandlung der meisten Symptome und Krankheiten geeignet. Die modernen westlichen Konzepte konzentrieren sich dagegen auf die Behandlung von Symptomen, bei denen eine Beeinflussung über Neurotransmitter wahrscheinlich ist, wie z.B. muskuloskelettalen Schmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen [37].

2.7Wirkmechanismen

Trotz erheblicher Bemühungen um einen physiologischen oder histologischen Nachweis für die Wirkmechanismen, die im Rahmen der TCM-Akupunktur postuliert werden, wie Qi, Meridiane oder bestimmte Akupunkturpunkte, ist es bisher nicht gelungen, schlüssige Beweise zu finden [6]. Neurophysiologische Erklärungsmodelle wurden zur Wirkungsweise der Akupunktur bei Schmerzen entwickelt, z.B. Gate-Control-Mechanismen und Wirkungen auf Transmitter wie Endorphine [7].

2.8Verbreitung

In vielen Ländern gehört die Akupunktur mittlerweile zu den beliebtesten Behandlungsformen der Komplementärmedizin. Die meisten Schmerzkliniken und Tumorzentren weltweit bieten Akupunktur routinemäßig als eine der therapeutischen Optionen an. Die Zahlen zur Prävalenz variieren von Land zu Land und je nach Art der Behandlungseinrichtung. In Europa werden zur Häufigkeit des Einsatzes Zahlen zwischen 2 und 17% angegeben [89].

2.9Zulassung

In den meisten Ländern kann Akupunktur sowohl von Ärzten, Physiotherapeuten, Pflegekräften und Hebammen, aber auch von speziell ausgebildeten Akupunkteuren, die nicht den Heilberufen angehören, praktiziert werden. Die Regelung der Akupunktur wird von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt.

2.10Kosten

Nach Auskunft der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) kostet eine Akupunkturbehandlung je nach Behandlungsdauer und - aufwand etwa 30 bis 70 € pro Sitzung. In einigen Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten teilweise oder sogar ganz.

In UK liegen die durchschnittlichen Kosten bei 40–70 GBP für die erste Sitzung, für reguläre Sitzungen von 30 bis 60 Minuten Dauer bei 25–50 GBP [1].

Eine Behandlungsreihe umfasst normalerweise 5–20 Sitzungen.

3Wirksamkeit

3.1Einsatzgebiet: Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen

3.1.1Übersichtsarbeiten

Zur Akupunktur und/oder Akupressur gegen Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie bei Erwachsenen wurden zwei systematische Übersichtsarbeiten in den Jahren 2005 [10] bzw. 2009 [11] publiziert, siehe Tabelle 1. Beide bezogen 11 Studien in ihre Analyse ein, wobei die Übersicht von 2005, ein Cochrane-Review, auf insgesamt 1.247 Patienten in den 11 Studien kam, während die 2009 publizierte Arbeit 761 Patienten in den 11 inkludierten Studien zählte. In der Übersichtsarbeit von 2009 wurden Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapie als eines von mehreren therapiebezogenen unerwünschten Ereignissen bei Mammakarzinompatientinnen erfasst [11]. Beide Übersichtsarbeiten berichteten, dass die Stimulation von Akupunkturpunkten (hauptsächlich von P6) Übelkeit und Erbrechen verringerte. In dem Cochrane-Review von 2005 wurde berichtet, dass der Effekt hauptsächlich in Bezug auf das Erbrechen zu beobachten war, während die zweite Übersichtsarbeit von vorneherein überwiegend Studien einschloss, in denen der Endpunkt die Reduktion der Emesis war. Später wurde der Cochrane-Review aus der Cochrane Library entfernt, weil die Autoren die Aktualisierungen nicht innerhalb des geforderten Zeitrahmens zu Ende bringen konnten.

Seit 2013 wurden fünf weitere systematische Übersichtsarbeiten veröffentlicht. Die erste dieser Arbeiten konzentrierte sich auf Akupunktur als ergänzende Therapie bei Patienten mit Bronchialkarzinom [12]. Darin scheinen entweder zwei oder drei randomisierte, kontrollierte Studien zur Akupunktur und zwei zur Akupressur bei Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapie eingeschlossen worden zu sein, die alle nach dem Cochrane-Review veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse dieser Übersichtsarbeit sind jedoch schwer zu interpretieren, da die in den Tabellen und im Text genannten Studien nicht übereinstimmen. Deshalb lässt sich die Schlussfolgerung, wonach alle evaluierten Formen der Akupunkturbehandlung den Schweregrad von Übelkeit und Erbrechen signifikant verringerten, nicht bestätigen.

Eine zweite Übersichtsarbeit, deren Literatursuche bis Ende 2011 durchgeführt wurde, fand elf randomisierte, kontrollierte Studien [13]. Vier davon waren schon in dem Cochrane-Review von 2005 eingeschlossen gewesen, sieben davon nicht (fünf davon, weil sie erst später veröffentlicht wurden). Von den elf randomisierten, kontrollierten Studien unterlagen acht einem hohen Risk of bias. Bei zweien war das Risk of bias unklar und bei einer gering. In dieser Übersichtsarbeit wurden für die Akupunktur positive Ergebnisse berichtet; unspezifische Effekte hätten dazu beigetragen, doch seien die spezifischen Effekte größer.

Von den übrigen drei Übersichtsarbeiten konzentrierte sich eine auf einen Therapieansatz, bei dem die Injektion der Medikamente an Akupunkturpunkten erfolgt, weshalb die spezifischen Effekte der Akupunkturbehandlung nicht bestimmbar sind [14]. Zwei Arbeiten untersuchten spezielle Formen der Behandlung: eine konzentrierte sich auf Selbstakupressur und machte nur zwei Studien ausfindig [15] und nur bei einer davon handelte es sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie. Deshalb war keine ausreichende Basis für sichere Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit vorhanden. Die letzte Übersichtsarbeit befasste sich mit der Ohrbehandlung (Ohrakupunktur) [16]. Ein Vergleich zwischen Gruppen wurde nicht beschrieben, weshalb keine Schlussfolgerungen gezogen werden können, insbesondere da erhebliche methodische Mängel festgestellt wurden.

3.1.2Klinische Studien

Nach diesen Übersichtsarbeiten wurden noch acht randomisierte, kontrollierte Studien veröffentlicht. Genauere Angaben siehe Tabelle 2.

Drei Studien untersuchten die Effekte von Akupressur. Zwei Studien zu Akupressur von P6 mit einem Armband beschrieben keinen Unterschied zwischen dem „Placebo-Armband“ und dem Verum [171819]. Eine der beiden berichtete über den Effekt der Akupunkturpunkt-Stimulation auf Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie bei 120 Patienten mit Mamma- bzw. Bronchialkarzinom oder gynäkologischen Tumoren [17]. Die Autoren berichteten, dass „die Anwendung echter Akupressur kein effektives Verfahren darstellt, um die Wahrnehmung, das Auftreten und die Problematik von Übelkeit, Erbrechen und Würgreiz zu verringern“, doch gab es einige Einschränkungen in Bezug auf die Studienberichte. Die andere Studie umfasste eine große Stichprobe von 500 Patienten und der Studienbericht war lückenlos [1819]. Eine dritte Akupressur-Studie beschrieb synergistische Wirkungen der Akupressur von P6 und der Beratung durch eine Pflegekraft [20].

Zu den vier übrigen Studien gehörte eine, in der bei Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren die Handgelenk- und Knöchelakupunktur in Kombination mit Ingwer-Moxibustion verglichen wurde mit Tropisetron-Hydrochlorid und Dexamethason [21]. Die Akupunktur-Kombination wurde als wirksamer beschrieben als die konventionelle antiemetische Therapie, doch gab es bei dieser Studie keine Verblindung, weshalb die Patientenerwartung das Ergebnis beeinflusst haben könnte. Auch in einer Studie, die Ondansetron mit der Akupunktur von P6 verglich, wurden bessere Effekte der Akupunkturbehandlung beschrieben, doch fehlen Details zur in dieser Studie angewendeten Methode [22]. In einer Studie zur Akustimulation (Elektrostimulation) des Akupunkturpunkts K1 im Vergleich zu einem Placebo-Punkt wurde ebenfalls kein Unterschied beim Effekt beobachtet [23].

Die letzte Studie verglich die Effekte einer nadellosen transkutanen Elektroakupunktur am Punkt Neiguan (P6) und Jianshi (P5) mit Elektroakupunktur an Pseudoakupunkturpunkten [24]. Die Stimulation der Akupunkturpunkte verbesserte die Emesis und reduzierte die Übelkeit bei verzögertem Erbrechen bzw. verzögerter Übelkeit, doch wurden vergleichbare additive Effekte im Hinblick auf akutes Erbrechen/akute Übelkeit infolge einer Chemotherapie nicht dokumentiert.

4Sicherheit

4.1Nebenwirkungen

Bei circa 8–10 % aller Patienten verursacht die Akupunktur leichte vorübergehende unerwünschte Wirkungen wie Schmerzen, Hämatome oder Blutungen an der Einstichstelle [2526]. Darüber hinaus sind in sehr seltenen Fällen Komplikationen wie Pneumothorax, Herztamponade oder Infektionen bekannt [27]. Das Risiko der Übertragung von Krankheiten, wie bspw. Hepatitis B wird durch die Verwendung von sterilen Einwegnadeln. Es wurden zwar Todesfälle nach Akupunkturbehandlungen berichtet, Kausalzusammenhänge wurden bei den meisten dieser Berichte nicht bestätigt [28].

4.2Kontraindikationen

Die Kontraindikationen werden von den Fachgesellschaften für Akupunktur unterschiedlich definiert, vor allem in Bezug auf die Schwangerschaft [120]. Blutgerinnungsstörungen und Antikoagulanzientherapie, Ödeme, Epilepsie, Schwangerschaft und Nadelphobie finden sich in Empfehlungen als relative oder in einigen Fällen auch absolute Kontraindikationen. Einige auf ‚Meridianen‘ lokalisierte Punkte gelten unter Fachleuten als „verboten“ und sollten nicht genadelt werden.

4.3Interaktionen

Es sind keine Wechselwirkungen bekannt, außer für die Elektroakupunktur, die sich durch den elektrischen Strom auf Herzschrittmacher störend auswirken könnte und die auch bei Epilepsie mit Vorsicht anzuwenden ist [29].

4.4Warnung

Streng aseptische Kautelen und die Verwendung von sterilen Einwegnadeln sind obligat, um Infektionen zu vermeiden. Manche Patienten können während der Akupunkturbehandlung ohnmächtig werden und sollten daher im Liegen behandelt werden.

5Systematic reviews of acupuncture for chemotherapy-associated nausea and vomiting

Source: Karen Pilkington, Vinjar Fønnebø, CAM-Cancer Consortium. Acupuncture for chemotherapy-associated nausea and vomiting [online document]. http://www.cam-cancer.org/CAM-Summaries/Mind-body-interventions/Acupuncture-for-chemotherapy-associated-nausea-and-vomiting/Tables-1-and-2-systematic-reviews-and-randomized-clinical-trials-of-acupuncture-for-nausea-and-vomiting, 27th April 2016.

Tabelle 1: Systematic reviews of acupuncture for chemotherapy-associated nausea and vomiting 

First author, year (ref)

Main outcomes/focus

 

Number of studies

Type of studies
Number of patients

Main results/
Conclusions

Comments

(searches, quality)

Ezzo et al. 2005 (1)

Acupuncture and/or acupressure in chemotherapy-induced nausea and vomiting in adults

11 RCTs

1247 patients

 

‘acupuncture-point stimulation of all methods combined reduced the incidence of acute vomiting (RR = 0.82; 95% confidence interval (CI) 0.69 to 0.99; P = 0.04), but not acute or delayed nausea severity compared to control’

 

P6 was the most commonly used acupuncture point.

9 databases (all English language) plus conference abstracts were searched. Last assessed as up-to-date in 2006.

 

Used 5 criteria for assessment of quality. Overall assessment of quality was not reported.

 

Note: Review due to be updated in 2014. Authors unable to complete in timescale therefore withdrawn from Cochrane Library

Chao et al. 2009 (11)

Acupoint stimulation for the management of therapy related adverse events in breast cancer patients

11 trials (including 9 RCTs)

761 patients

 

Stimulation of acupoints (mainly P6) reduced nausea and/or vomiting.

 

8 databases were searched (English and Chinese)

 

Included controlled and uncontrolled trials

 

Quality assessed using modified Jadad scale. 3 studies assessed as high quality; 2 of these used acupressure at P6 and 1 used electro acupuncture at points ST36 and P6.

 

Concerns about reliability of the conclusions of this review according to DARE assessment.

 

Chen et al. 2013 (12)

Lung cancer; various outcomes (acupoint stimulation as an adjunct therapy for lung cancer)

Unclear (8 RCTs in nausea and vomiting according to text but references do not match table)

2 or 3 RCTs of acupuncture and 2 RCTs of acupressure (other studies are of moxibustion or injection at acupoints)

*’Subgroup analysis showed that acupoint needle insertion, acupoint injection with herbs, and moxibustion significantly attenuated the grade of nausea and vomiting (P = 0.02, P = 0.005, and P = 0.01, respectively). ‘

16 databases (English and Chinese) were searched to January 2013.

 

Cochrane risk of bias criteria were used for assessment of trials.

 

*Note: these results cannot be confirmed as studies in the meta-analysis and text do not match table of results. Also the ‘herb’ injected in one study was vitamin B6 according to the table

Garcia et al. 2013 (13)

Acupuncture in cancer care

11 RCTs on CINV

(41 RCTs in total)

‘Acupuncture is an appropriate adjunctive treatment for chemotherapy-induced nausea/vomiting, but additional studies are needed.’

Between group effect size for acupuncture versus usual care ranged from 0.94 to 1.10.

Nonspecific aspects contribute to acupuncture but the specific effects are larger

Searched 6 databases (English language) to December 2011.

 

Risk of bias assessed using Cochrane criteria.

 

Trial assessment: 8 high risk of bias, 2 unclear risk and 1 with low risk of bias.

 

 

Cheon et al. 2014 (14)

Pharmacopuncture* in cancer-related symptoms

5 RCTs on chemotherapy-induced nausea and vomiting (CINV) included in meta-analysis

22 RCTs in total

2,459 patients

‘Severity of CINV significantly reduced by pharmacopuncture compared with control group (3 trials, risk ratio (RR) 1.28, 95% confidence interval (CI) = 1.14-1.44).

Frequency of CINV also significantly reduced with pharmacopuncture (2 trials, RR 2.47, 95% CI = 2.12-2.89)’

*Note that the treatment involved injecting conventional anti-emetics at acupuncture points.

Song et al. 2015 (15)

Self-acupressure for symptoms of various conditions including cancer

1 RCT and 1 quasi-RCT on CINV

(8 RCTs and 2 quasi-RCTs in total)

Positive effects reported for primary outcomes of self-acupressure therapy for various symptoms, including significant improvements in nausea and vomiting in cancer

Searched 12 databases (English, Korean, Chinese, and Japanese)

 

Risk of bias assessed. Using Cochrane criteria

 

Overall assessment of all RCTs: moderate quality, with 50% or more assessed as a low risk of bias in seven domains (CINV RCT assessed as low risk on 4 of 7 domains)

Tan et al. 2014 (16)

Auricular therapy for chemotherapy-induced nausea and vomiting in cancer patients

21 RCTs

1713 patients

Meta-analysis was deemed inappropriate due to low quality of studies. Results are reported as percentage of patients in which treatment was effective (for acute CINV 44.44% to 93.33% in the intervention groups and 15% to 91.67% in the control groups; for delayed CINV, 62.96% to 100% and 25% to 100%, respectively).

Searched 12 databases (Chinese and English) to May 2014

 

Risk of bias assessed using Cochrane criteria

 

Overall risk of bias not reported but significant methodological flaws were identified and level of evidence judged as low.

6Randomized clinical trials of acupuncture for chemotherapy-associated nausea and vomiting published since the systematic reviews

Source: Karen Pilkington, Vinjar Fønnebø, CAM-Cancer Consortium. Acupuncture for chemotherapy-associated nausea and vomiting [online document]. http://www.cam-cancer.org/CAM-Summaries/Mind-body-interventions/Acupuncture-for-chemotherapy-associated-nausea-and-vomiting/Tables-1-and-2-systematic-reviews-and-randomized-clinical-trials-of-acupuncture-for-nausea-and-vomiting, 27th April 2016.

Tabelle 2: Trials using the P6 acupuncture point 

First author, year, ref

Study design

Participants (number, diagnosis)

Interventions (experimental treatments, control)

Main outcome measures

Main results

Comments

First author, year, ref

Study design

Participants (number, diagnosis)

Interventions (experimental treatments, control)

Main outcome measures

Main results

Comments

Genc et al. 2012 [17]

Single-blinded randomized trial

120 breast, gynecological, and lung cancer

Nausea wristband (Sea-Band) (acupressure at P6) versus ‘placebo nausea band’ (no further details).

Patient description form, Rhodes Index of Nausea, Vomiting, and Retching (INVR), and Functional Assessment of Cancer Therapy-General

No difference was found between groups.

Concluded that acupressure wristband was not an effective approach in preventing CINV

No details of randomization

Reported as single-blinded

Attrition not reported. Study was adequately powered assuming there was no attrition.

Molassiotis et al. 2013 [18]

(also reported as Molassiotis et al. 2014 [19])

Randomised three-arm sham-controlled trial

500 chemotherapy-naive cancer patients

Wristband versus sham wristband versus standard care only

Rhodes Index for Nausea/Vomiting, the Multinational Association of Supportive Care in Cancer (MASCC) Antiemesis Tool and the Functional Assessment of Cancer Therapy - General (FACT-G).

No statistically significant differences between the three arms in terms of nausea, vomiting and quality of life (FACT-G scale)

Some transient local adverse effects were reported

Randomisation was adequate and accounted for gender, age and three levels of emetogenic chemotherapy

Some unblinding of patient took place

Power based on initial data and adequate

 

 

Suh 2012 [20]

RCT four-arm

120 breast cancer patients

P6 acupressure plus nurse-provided counselling; counselling only; P6 acupressure only, and control (placebo on SI3)

Nausea, retching, vomiting

‘Synergic effects of P6 acupressure with nurse-provided counseling appeared to be effective in reducing CINV in patients with breast cancer.’

Randomisation and allocation concealment adequate.

Not blinded and outcomes self-reported

Adequate sample size based on power calculation and attrition not significantly different across the groups.

Liu et al. 2015 [21]

RCT

60 patients with gynaecological tumours

Wrist-ankle acupuncture and ginger moxibustion, versus tropisetron hydrochloride and dexamethasone

Frequency of nausea

Anti-emetic effect

Adverse events

Frequency of nausea significantly less (p<0.01); anti-emetic effects significantly better with acupuncture than control (P<0.01).

Incidence of constipation lower in treatment group

Randomisation and allocation adequate

Not blinded except to statisticians

No power calculation as designed as pilot study. All patients completed study.

1 patient suffered a post-acupuncture side effect (subcutaneous blood stasis)

Rithirangsriroj et al. 2015 [22]

RCT (cross-over)

70 cancer patients

Acupuncture at P6 point before chemotherapy infusion versus ondansetron intravenously

Emetic episode, severity of nausea score of 0-10 and adverse events

Acupuncture is effective in preventing delayed CINV and in promoting better QOL.

Significantly higher rate of prevention of delayed CINV (P = 0.02), lower delayed nausea (P = 0.004), nausea score (P < 0.001), less medication (P = 0.002) in acupuncture group, less frequent constipation (P = 0.02) and insomnia (P = 0.01).

Random sequence generated by random number generator, no information on allocation

No mention of blinding of assessors

Adequate sample size based on power calculation and no loss to follow-up reported

Zhang et al. 2014 [23]

RCT

72 cancer patients

Needleless transcutaneous electroacupuncture (TEA) at Neiguan (PC6) and Jianshi (PC5) versus electroacupuncture at non-acupoints (plus ondansetron)

Acute phase and delayed phase nausea and vomiting

Needleless transcutaneous electroacupuncture at PC6 improves emesis and reduces nausea in the delayed phase of chemotherapy but did not have additive effects in the acute phase.

Random sequence computer generated, no information on allocation

Level of blinding, power and attrition not reported

 

7Literatur

  1. BAcC (British Acupuncture Council) website. Ten Top Things to Know. Available at: www.acupuncture.org.uk . Accessed 17th April 2015.

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8[Kapitel nicht relevant]

9[Kapitel nicht relevant]

10Anschriften der Experten

CAM-Cancer Consortium
NAFKAM - The National Research Center
in Complementary and Alternative Medicine
UiT The Arctic University of Norway
NO 9037 Tromsø
Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie - KOKON
Klinik für Innere Medizin 5, Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie
Universitätsklinik der Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Klinikum Nürnberg
Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1
90419 Nürnberg

11Erklärungen zu möglichen Interessenskonflikten

KOKON wird gefördert durch die Deutsche Krebshilfe.

CAM-Cancer erhält finanzielle Unterstützung von der Krebsliga Schweiz und der Stiftung Krebsforschung Schweiz für die deutschen Übersetzungen.

12Mitwirkung

Das Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie – KOKON koordinierte den Prozess der Fachübersetzung. Die englische Originalversion übersetzte Martha Bohus, Conference Consulting, Interpreting and Translations, Königsbrunn. Die Begutachtung und Bearbeitung der deutschen Version erfolgte durch KOKON und wurde durch CAM-CANCER freigegeben.

13[Kapitel nicht relevant]

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Reference:

Quellenangabe:

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