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Inhaltsverzeichnis

Follikuläres Lymphom

ICD-10 C82.-
Stand Juli 2025
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1Zusammenfassung

Das follikuläre Lymphom (FL) ist das häufigste indolente Lymphom. Die WHO/CAC Klassifikationen unterscheiden das FL Grad 1-3A (klassischer Typ nach der 5ten Revision der WHO, 2022) vom FL Grad 3B (bzw. großzelliger Typ nach der 5ten Revision der WHO, 2022), das den aggressiven Lymphomen zuzuordnen ist. Häufigste, klonale, genetische Aberration ist eine balancierte Translokation t(14;18) mit Überexpression des BCL2-Proteins. Diese Translokation ist charakteristisch für das follikuläre Lymphom, aber nicht spezifisch.

Das follikuläre Lymphom (FL) ist das häufigste indolente Lymphom. Häufigste, klonale, genetische Aberration ist eine balancierte Translokation t(14;18) mit Überexpression des BCL2-Proteins. Diese Translokation ist charakteristisch für das follikuläre Lymphom, aber nicht spezifisch.

Das klinische Bild ist geprägt von einer langsam progredienten Lymphadenopathie. Sie kann über längere Zeit ohne weitere klinische Symptomatik bestehen. Der klinische Verlauf ist sehr variabel. Die Überlebenszeiten reichen von einigen Jahren bis zu Jahrzehnten. Etwa 20% der Patientinnen und Patienten (Pat.) haben einen aggressiveren Verlauf mit Progress innerhalb von 24 Monaten nach Diagnosestellung. Die große Mehrzahl der Pat. mit follikulärem Lymphom wird erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium diagnostiziert. Der Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIPI) ermöglicht die Differenzierung von drei Gruppen mit unterschiedlicher Prognose.

Die Therapie erfolgt stadienabhängigabhängig vom Stadium der Erkrankung. Im Stadium I (und lokalisiertemz.T. Stadium II) hat die Bestrahlung mit oder ohne zusätzliche Gabe des anti-CD20 Antikörpers Rituximab der betroffenen Lymphknotenregionen einen kurativen Anspruch. Eine medikamentöse Therapie wird in den fortgeschrittenen Stadien bei klinischer Symptomatik eingeleitet. Mit der Kombination aus Chemotherapie und einem Anti-CD20-Antikörper werden Remissionsraten von ≥80% erreicht.

2Grundlagen

2.1Definition und Basisinformationen

Das follikuläre Lymphom gehört zu den indolenten Lymphomen Das follikuläre Lymphom gehört zu den indolenten Lymphomen. In den aktuellen WHO Klassifikation (WHO-HAEM-5) werden die follikulären Lymphome in einen klassischen Typ (cFL), einen großzelligen (hochmalignen) Typ (FLBL) und das FL mit ungewöhnlichen Charakteristika (uFL) unterteilt. Die frühere Einteilung in die Grade 1-3A ist wg. mangelnder Reproduzierbarkeit entfallen, der Grad 3B entspricht dem FLBL [12]. In den aktuellen WHO/CAC Klassifikationen werden die follikulären Lymphome in die Grade 1, 2, 3A (klassischer Typ) und 3B (großzelliger Typ) unterteilt. Die Grade 1-3A gehören zu den indolenten, der Grad 3B zu den aggressiven Lymphomen . uFL zeichnet sich durch ein diffuses Wachstumsmuster, CD23 Expression, STAT6 Mutationen und das Fehlen einer IGH::BCL2 Translokation aus; der klinische Stellenwert dieses Subtyps muss zukünftig noch evaluiert werden [12].. Ein Grading entsprechend des Zentroblastenanteils (Grad 1–2, 3A bzw. oder 3B) erfolgt nur noch in der CAC Klassifikation. Follikuläre Lymphome Grad 3B bzw. vom großzelligen Typ werden als aggressive Lymphome betrachtet und entsprechend der Empfehlungen für „Diffuses großzelliges B–Zell-Lymphom“ behandelt, siehe Onkopedia Leitlinie DLBCL.

2.2Epidemiologie

Das follikuläre Lymphom ist das häufigste, indolente Non-Hodgkin Lymphom (NHL) in Westeuropa und den USA, in Asien ist es sehr selten. Das follikuläre Lymphom macht in unseren Breiten 20–35% aller neu diagnostizierten NHL aus. Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen 60 und 65 Jahren mit einer breiten Altersspanne.

2.3Pathogenese

Das follikuläre Lymphom entsteht aus den B-Zellen der Keimzentren der Lymphknoten. Bei etwa 90% der Fälle ist eine balancierte Translokation zwischen dem Immunoglobulin-Schwerketten-Gen auf Chromosom 14 und dem bcl-2 Gen auf Chromosom 18 nachweisbar. Die t(14;18)(q32;q21) führt zur Überexpression des intakten BCL-2 Proteins und konsekutiv zur Hemmung der Apoptose. Folgen sind eine längere Überlebenszeit der dysregulierten Zellen und ihre langsame Akkumulation in lymphatischen Geweben. Etwa 70% der bekannten Translokationen finden sich in der Major Breakpoint Region (MBR) des Das follikuläre Lymphom entsteht aus den B-Zellen der Keimzentren der Lymphknoten. Bei etwa 90% der Fälle ist eine balancierte Translokation zwischen dem Immunoglobulin-Schwerkettengen auf Chromosom 14 und dem BCL-2 Gen auf Chromosom 18 nachweisbar. Die t(14;18) (q32;q21) führt zur Überexpression des intakten BCL-2 Proteins und konsekutiv zur Hemmung der Apoptose. Folgen sind eine längere Überlebenszeit der dysregulierten Zellen und ihre langsame Akkumulation in lymphatischen Geweben. Etwa 70% der bekannten Translokationen finden sich in der Major Breakpoint Region (MBR) des BCL-2 Lokus, 10-15% in der minor breakpointbreak point region (mbr) des BCL-2 Lokus. Die BCL-2 Translokationen sind charakteristisch, aber nicht spezifisch für das follikuläre Lymphom. Sie wurden in niedriger Frequenz auch bei Gesunden in Knochenmark und lymphatischem Gewebe nachgewiesen. Die klinische Heterogenität des follikulären Lymphoms ist mit dem Muster der genetischen Aberrationen assoziiert [34].

2.4Risikofaktoren

Epidemiologische Studien deuten auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch folgende Faktoren hin:

Epidemiologische Studien deuten auf ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch folgende Faktoren hin, wobei die Evidenz für einen kausalen Zusammenhang zwischen den einzelnen Risikofaktoren und der Entstehung des follikulären Lymphoms nicht abschließend gesichert ist [5]:

  • Belastung mit Benzol; die berufliche Belastung ist in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt;

  • berufliche Belastung mit Pestiziden

  • Rauchen, auch Passivrauchen

3[Kapitel nicht relevant]Klinisches Bild

Follikuläre Lymphome werden zu über 80% in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Typisch sind:

  • neu aufgetretene, meist schmerzlose Lymphknotenvergrößerungen

  • Allgemeinsymptome (Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß = sog. „B-Symptome”)

  • Beeinträchtigung der Hämatopoese, wie z. B.:

    • Anämie - Abgeschlagenheit und Müdigkeit

Andere hämatologische Symptome wie eine Thrombozytopenie sind selten, können dann aber eine Therapieindikation darstellen. Weitere Laborveränderungen sind uncharakteristisch, die LDH ist in der Mehrzahl der Fälle normwertig.

Extralymphatische Infiltrate (z.B. HNO-Bereich, Gastrointestinaltrakt) können beim follikulären Lymphom vorkommen.

4Klinisches BildDiagnose

Follikuläre Lymphome werden zu über 80% in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Typisch sind

Beispiele der mikroskopischen Diagnostik finden Sie unter eLearning Curriculum Hämatologie (eLCH), https://ehaematology.com/.

  • neu aufgetretene, meist schmerzlose Lymphknotenvergrößerungen

  • Allgemeinsymptome (Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß = sog. „B-Symptome”)

  • Beeinträchtigung der Hämatopoese, wie z. B.:

    • Anämie - Abgeschlagenheit und Müdigkeit

Andere hämatologische Symptome wie eine Thrombozytopenie sind selten, können dann aber eine Therapieindikation darstellen. Weitere Laborveränderungen sind uncharakteristisch, die LDH ist in der Mehrzahl der Fälle normwertig.

Extralymphatische Infiltrate (z.B. HNO-Bereich, Gastrointestinaltrakt) können beim follikulären Lymphom vorkommen.

4.1Diagnostik

4.1.1Erstdiagnose

Die histologische Diagnose sollte, wenn immer möglich, auf der Basis einer Lymphknotenexstirpation erfolgen. Bei schwer zugängigen, z.B. retroperitonealen Lymphknoten kann alternativ eine großzügige Lymphknotenbiopsie vorgenommen werden. Eine Feinnadelaspiration (Zytologie) ist aufgrund häufiger fokaler Heterogenität des Lymphom-Gewebes und der eventuellen Notwendigkeit weiterer immunologischer und molekulargenetischer Untersuchungen nicht aus reichend. Der histologische Bericht soll die Diagnose entsprechend der WHO-HAEM5 /CAC Klassifikationen benennen [12].

Da die Therapie des FL vom klassischen Typ vom Ausbreitungsstadium abhängt, ist eine ausführliche Diagnostik vor Therapiebeginn essenziell (Staging) [6]. Die erforderlichen Untersuchungen sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

Tabelle 1: Diagnostik beim follikulären Lymphom (Erstuntersuchung) 

Untersuchung

Anmerkungen

Anamnese

insbesondere B-Symptome

körperliche Untersuchung

einschl. peripherer LK-Status, Waldeyerscher Rachenring, Milz- und Lebergröße

Blutbild

Blutbild inklusive Differenzialblutbild (mikroskopische Differenzierung), und Retikulozyten

weitere Laboranalysen des Blu

tes

  • Gesamteiweiß

  • Harnsäure

  • LDH, optional: β2-Mikroglobulin

  • Einweißelektrophorese, bei V.a. auf Paraproteinämie, Immunglobuline quantitativ Immunfixation, freie Leichtketten im Serum

  • Oberflächenmarker durch multiparametrische Immunphänotypisierung

  • Hepatitis B (HBV), und C (HCV), HIV

  • ggf. Schwangerschaftstest (vor Therapieeinleitung)

Knochenmarkpunktion

Knochenmarkzytologie*, Knochenmarkhistologie*

Zytogenetik

FISH Panel oder PCR für t(14;18) zur Differenzierung zu anderen indolenten NHL**

Bildgebung

CT Hals / Thorax / Abdomen mit Kontrastmittel

alternativ: Sonographie zur Verlaufskontrolle

für lokalisierte Stadien PET-CT zur Optimierung des Stagings und zur Abgrenzung des Bestrahlungsvolumens empfehlenswert

* nicht obligat bei „watch and wait“-Strategie, wenn durch andere Lymphommanifestationen ein fortgeschrittenes Stadium bereits gesichert ist;
** nicht obligat: FISH oder PCR als ergänzende Diagnostik bei unklarem Befund

In den lokalisierten Stadien I/II wird in der „Lugano Classification“ die Durchführung einer FDG- Positronen-Emissions-Tomographie (PET) im Rahmen des initialen Stagings empfohlen, um ein fortgeschrittenes Stadium insbesondere bei geplanter alleiniger involved site Bestrahlung auszuschließen [7]. Die deutsche S3 Leitlinie empfiehlt das FDG-PET auch zur Definition des Ausmaßes des Bestrahlungsvolumens [6]. Ohne Verwendung eines FDG-PETs fallen in bis zu 30% der Fälle die Bestrahlungsvolumina zu klein aus [8]. In fortgeschrittenen Stadien hat das PET prognostische Aussagekraft. Das PET kann darüber hinaus Hinweise auf eine maligne Transformation in ein aggressives Lymphom geben. In Deutschland gehört eine PET-Untersuchung bei Pat. mit follikulärem Lymphom im Gegensatz zu Österreich oder der Schweiz nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.

Um Pat. mit einem erhöhten Risiko für Akut- und/oder Spätkomplikationen identifizieren zu können, sind in Abhängigkeit von der geplanten Therapie Untersuchungen des Herzens (EKG, Echokardiographie) und der Nierenfunktion (GFR/Kreatinin-Clearance) vor Therapiebeginn obligat. Bei Pat. im reproduktiven Alter mit Kinderwunsch sollen fertilitätserhaltende Maßnahmen vor Beginn der Therapie angeboten werden, siehe auch https://www.dgho.de/publikationen/schriftenreihen/junge-erwachsene/dgho_gpsr_xi_de_0971_web-1.

4.2Klassifikation

4.2.1Stadieneinteilung

Die Stadieneinteilung erfolgt in Stadium I bis IV nach der Ann-Arbor-Klassifikation, siehe Tabelle 2.

Tabelle 2: Stadieneinteilung nach der Ann-Arbor-Klassifikation 

Stadium

Kriterien

I

Befall einer einzigen Lymphknotenregion (I/N) oder Vorliegen eines einzigen, lokalisierten extranodalen Herdes (I/E)

II

Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells (II/N) oder Vorliegen eines extranodalen Herdes (II/E) und Befall einer oder mehrerer Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells (II/N/E)

III

Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf beiden Seiten des Zwerchfells (III/N) oder Befall von lokalisierten extranodalen Herden und Lymphknotenbefall, so dass ein Befall auf beiden Seiten des Zwerchfells vorliegt (III/E oder III/N/E)

IV

disseminierter Befall eines oder mehrerer extralymphatischer Organe mit oder ohne Befall von Lymphknoten

Zum lymphatischen Gewebe gehören: Lymphknoten, Milz, Thymus, Waldeyerscher Rachenring, Appendix. Zervikale, axilläre oder inguinale Lymphknotenvergrößerungen sowie Leber- oder Milzvergrößerungen gelten als je eine Region.

Traditionell werden die Stadien ergänzt durch den Zusatz „A” beim Fehlen, „B” beim Vorliegen von:

  • nicht erklärbarem Fieber > 38°C

  • nicht erklärbarem Nachtschweiß

  • nicht erklärbarem Gewichtsverlust (> 10% des Körpergewichts innerhalb von 6 Monaten)

4.3Prognostische Faktoren

Der „Follicular Lymphoma International Prognostic Index“ (FLIP-Index, FLIPI) erlaubt eine prognostische Differenzierung in drei Patientengruppen nach Chemotherapie [9] (siehe Tabelle 3). Die einzelnen Faktoren sind:

Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIP-Index)

  • >4 befallene Lymphknotenregionen

  • LDH-Erhöhung

  • Alter > 60 Jahre

  • Stadium III oder IV

  • Hämoglobin < 12g/dl

Jedem Risikofaktor wird ein Punkt gegeben, ein Score fasst dies zusammen:

Tabelle 3: Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIP-Index, FLIPI) [910] 

Anzahl von Risikofaktoren

Rezidivrisiko

0 – 1

niedrig

2

intermediär

3 – 5

hoch

Derzeit sollte auf der Basis des FLIPI lediglich die Risikoeinschätzung, jedoch generell keine Therapieindikation oder Therapiesteuerung gestellt werden. Allerdings zeigte sich in der Gallium-Studie in einer Subgruppenanalyse ein Vorteil für das progressionsfreie Überleben für Obinutuzumab/Chemotherapie gefolgt von Obinutuzumab-Erhaltung gegenüber der Rituximab/Chemotherapie und anschließender Rituximab-Erhaltung nur bei Pat. mit FLIPI 2-5 [1112], so dass in diesem Fall der FLIPI bei der Therapieentscheidung helfen kann.

Einen vereinfachten Score stellt der Prima-FLIPI dar, der nur das beta-2 Mikroglobulin und eine Knochenmarkbeteiligung einschließt [13].

Risikoscores auf Basis von Hochdurchsatzsequenzierung konnten bislang nicht zur Prognoseinschätzung etabliert werden. Pat. mit Frührezidiven innerhalb von 24 Monaten (sog. POD24 Gruppe) nach Einleitung einer Standardtherapie weisen eine unterdurchschnittliche Gesamtüberlebenszeit von im Median nur ca. 5 Jahren auf [14]. Diese Pat. sollten bevorzugt im Rahmen klinischer Studien behandelt werden.

4.4Differenzialdiagnose

Als Differenzialdiagnose kommen alle entzündlich bedingten Lymphknotenvergrößerungen bakterieller oder viraler Genese (z.B. Tuberkulose, Toxoplasmose, Epstein-Barr-Virus, Zytomegalie virus, HIV) in Betracht. Des Weiteren sind andere maligne Lymphome, Lymphknotenmetastasen solider Tumoren oder eine Sarkoidose in die differenzialdiagnostischen Erwägungen einzubeziehen und ggf. auszuschließen. Die Differenzialdiagnose muss auch die in der WHO neu definierten Entitäten [1] berücksichtigen mit Bezug zur Lokalisation (duodenales follikuläres Lymphom), zum Alter der Pat (follikuläres Lymphom vom pädiatrischen Typ) und zur Histologie (follikuläres Lymphom in situ). Diese Entitäten unterscheiden sich vor allem prognostisch von den anderen Formen des follikulären Lymphoms.

5DiagnoseTherapie

Beispiele der mikroskopischen Diagnostik finden Sie unter eLearning Curriculum Hämatologie (eLCH), https://ehaematology.com/.

5.1[Kapitel nicht relevant]

5.2Diagnostik

5.2.1Erstdiagnose

Die histologische Diagnose sollte, wenn immer möglich, auf der Basis einer Lymphknotenexstirpation erfolgen. Bei schwer zugängigen, z.B. retroperitonealen Lymphknoten kann alternativ eine großzügige Lymphknotenbiopsie vorgenommen werden. Eine Feinnadelaspiration (Zytologie) ist aufgrund häufiger fokaler Heterogenität des Lymphom-Gewebes und der eventuellen Notwendigkeit weiterer immunologischer und molekulargenetischer Untersuchungen nicht ausreichend. Der histologische Bericht soll die Diagnose entsprechend der WHO/CAC Klassifikationen benennen und das Grading (Grad 1–2, 3A bzw. klassischer Typ oder 3B bzw. großzelliger Typ) festlegen, da die Einteilung Einfluss auf die Therapie hat. Follikuläre Lymphome Grad 3B bzw. vom großzelligen Typ werden als aggressives Lymphom betrachtet und entsprechend der Empfehlungen für „Diffuses großzelliges B–Zell-Lymphom“ behandelt, siehe Onkopedia Leitlinie DLBCL. Eine referenzpathologische Mitbeurteilung wird empfohlen. Diesen klassischen Formen werden in der aktuellen Fassung der WHO Klassifikation zwei verwandte Varianten gegenübergestellt, die im Fall des sog. Follikulären großzelligen B-Zellymphoms dem FL Grad 3B ähnelt, im Fall des Follikulären Lymphoms mit „uncommon features“ von ihrem klinischer Stellenwert zukünftig noch zu evaluieren ist [2,3].

Da die Therapie des FL vom klassischen Typ vom Ausbreitungsstadium abhängt, ist eine ausführliche Diagnostik vor Therapiebeginn essenziell (Staging) [6]. Die erforderlichen Untersuchungen sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

Tabelle 4: Diagnostik beim follikulären Lymphom (Erstuntersuchung) 

Untersuchung

Anmerkungen

Anamnese

insbesondere B-Symptome

körperliche Untersuchung

einschl. peripherer LK Status, Waldeyerscher Rachenring, Milz- und Lebergröße

Blutbild

Blutbild inklusive Differenzialblutbild (mikroskopische Differenzierung), und Retikulozyten

weitere Laboranalysen des Blutes

  • Gesamteiweiß

  • Harnsäure

  • LDH, optional: β2-Mikroglobulin

  • Einweißelektrophorese, bei V.a. auf Paraproteinämie Immunfixation, freie Leichtketten im Serum

  • Oberflächenmarker durch multiparametrische Immunphänotypisierung

  • Hepatitis B (HBV), und C(HCV), HIV vor Rituximab

  • ggf. Schwangerschaftstest (vor Therapieeinleitung)

Knochenmarkpunktion

Knochenmarkzytologie*, Knochenmarkhistologie*

Zytogenetik

FISH Panel oder PCR für t(14;18) zur Differenzierung zu anderen indolenten NHL**

Bildgebung

CT Hals / Thorax / Abdomen

alternativ: Positronen-Emissionstomographie (PET-CT) mit FDG (Fluordesoxyglucose)

alternativ: Sonographie zur Verlaufskontrolle

für lokalisierte Stadien PET-CT zur Abgrenzung des Bestrahlungsvolumens empfehlenswert

* nicht obligat bei „watch and wait“-Strategie, wenn durch andere Lymphommanifestationen ein fortgeschrittenes Stadium bereits gesichert ist;
** nicht obligat: FISH oder PCR als ergänzende Diagnostik bei unklarem Befund

In den lokalisierten Stadien I/II wird in der „Lugano Classification“ die Durchführung einer FDG-Positronen-Emissions-Tomographie (PET) im Rahmen des initialen Stagings empfohlen, um ein fortgeschrittenes Stadium insbesondere bei geplanter alleiniger involved field Bestrahlung auszuschließen [7]. Die deutsche S3 Leitlinie empfiehlt das FDG-PET auch zur Definition des Ausmaßes des Bestrahlungsvolumens [6]. In fortgeschrittenen Stadien hat das PET keine therapeutische, aber prognostische Aussagekraft. Das PET kann darüber hinaus Hinweise auf eine maligne Transformation in ein aggressives Lymphom geben. In Deutschland gehört eine PET Untersuchung bei Pat. mit follikulärem Lymphom im Gegensatz zu Österreich (noch) nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.

Um Pat. mit einem erhöhten Risiko für Akut- und/oder Spätkomplikationen identifizieren zu können, sind in Abhängigkeit von der geplanten Therapie Untersuchungen des Herzens (EKG, Herz-Echo) und der Nierenfunktion (GFR/Kreatinin-Clearance) vor Therapiebeginn obligat. Bei Pat. im reproduktiven Alter mit Kinderwunsch sollen fertilitätserhaltende Maßnahmen vor Beginn der Therapie angeboten werden, siehe auch https://www.dgho.de/publikationen/schriftenreihen/fertilitaetserhalt/dgho_gpsr_xi_de_0971_web.pdf.

5.3Klassifikation

5.3.1Stadieneinteilung

Die Stadieneinteilung erfolgt in Stadium I bis IV nach der Ann-Arbor-Klassifikation, siehe Tabelle 2.

Tabelle 5: Stadieneinteilung nach der Ann-Arbor-Klassifikation 

Stadium

Kriterien

I

Befall einer einzigen Lymphknotenregion (I/N) oder Vorliegen eines einzigen, lokalisierten extranodalen Herdes (I/E)

II

Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells (II/N) oder Vorliegen eines extranodalen Herdes (II/E) und Befall einer oder mehrerer Lymphknotenregionen auf einer Seite des Zwerchfells (II/N/E)

III

Befall von zwei oder mehr Lymphknotenregionen auf beiden Seiten des Zwerchfells (III/N) oder Befall von lokalisierten extranodalen Herden und Lymphknotenbefall, so dass ein Befall auf beiden Seiten des Zwerchfells vorliegt (III/E oder III/N/E)

IV

disseminierter Befall eines oder mehrerer extralymphatischer Organe mit oder ohne Befall von Lymphknoten

Zum lymphatischen Gewebe gehören: Lymphknoten, Milz, Thymus, Waldeyerscher Rachenring, Appendix. Zervikale, axilläre oder inguinale Lymphknotenvergrößerungen sowie Leber- oder Milzvergrößerungen gelten als je eine Region.

Traditionell werden die Stadien ergänzt durch den Zusatz „A” bei Fehlen, „B” bei Vorliegen von

  • nicht erklärbarem Fieber > 38°C

  • nicht erklärbarem Nachtschweiß

  • nicht erklärbarem Gewichtsverlust (> 10% des Körpergewichts innerhalb von 6 Monaten)

5.1Prognostische FaktorenTherapiestruktur

Der „Follicular Lymphoma International Prognostic Index“ (FLIP-Index, FLIPI) Asymptomatische Pat mit klassischen FL im fortgeschrittenen Stadium sollten einer watch & wait Strategie zugeführt werden. Bei Therapiebedürftigkeit sollten FL Pat., wenn immer möglich, im Rahmen von klinischen Studien behandelt werden. Das Vorgehen richtet sich nach dem Krankheitsstadium, dem Allgemeinzustand und der Komorbiditäten. Ein Therapiealgorithmus für die Erstlinientherapie ist in http://bloodref.com/lymphoid/lymphoma/flipiAbbildung 1) erlaubt eine prognostische Differenzierung in drei Patientengruppen nach Chemotherapie dargestellt. (siehe Tabelle 3). Die einzelnen Faktoren sind:

Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIP-Index)

  • >4 befallene Lymphknotenregionen

  • LDH-Erhöhung

  • Alter > 60 Jahre

  • Stadium III oder IV

  • Hämoglobin < 12g/dl

Jedem Risikofaktor wird ein Punkt gegeben, ein Score fasst dies zusammen:

Tabelle 6: Follicular Lymphoma International Prognostic Index (FLIP-Index, FLIPI) [8,9] 

Anzahl von Risikofaktoren

Rezidivrisiko

0 – 1

niedrig

2

intermediär

3 – 5

hoch

Derzeit sollte auf der Basis des FLIPI lediglich die Risikoeinschätzung, jedoch generell keine Therapieindikation oder Therapiesteuerung gestellt werden. [9]. Allerdings zeigte sich in der Gallium-Studie in einer Subgruppenanalyse ein Vorteil für das progressionsfreie Überleben für Obinutuzumab/Chemotherapie gefolgt von Obinutuzumab – Erhaltung gegenüber der Rituximab/Chemotherapie und anschließender Rituximab – Erhaltung nur bei Pat. mit FLIPI 2-5, nicht jedoch bei FLIPI 0-1 [10,11,12], so dass in diesem Fall der FLIPI bei der Therapieentscheidung helfen kann. Einen vereinfachten Score stellt der Prima-FLIPI dar [13].

Pat. mit Frührezidiven innerhalb von 24 Monaten (sog. POD24 Gruppe) nach Einleitung einer Standardtherapie weisen eine unterdurchschnittliche Gesamtüberlebenszeit von im Median nur ca. 5 Jahren auf [14]. Diese Pat. sollten bevozugt im Rahmen klinischer Studien behandelt werden.

Abbildung 1: Erstlinientherapie des Follikulären Lymphoms 
1 RF – Risikofaktoren (LK ≥ 5–7 cm) [15];
2 AZ - Allgemeinzustand;
3 watch & wait – abwartendes Verhalten unter regelmäßiger Beobachtung;
4 Induktionschemotherapie: siehe Induktionschemotherapien Stadium III/IV, Kapitel 6.1.2;
5 cave: erhöhtes Risiko opportunistischer Infektionen;
6 CVP - Cyclophosphamid / Vincristin / Prednison;
7 Die Rituximab-Monotherapie ist eine therapeutische Alternative für Patienten, die eine geringe Tumorlast aufweisen oder eine Immunchemotherapie nicht tolerieren.
8 CR – komplette Remission, PR – partielle Remission;
9 BSC – Best Supportive Care

5.1.1Stadium I und II

Eine lokale Bestrahlung („involved site“) mit einer Gesamtdosis von 24 Gy ist in der Lage, langanhaltende Krankheitsfreiheit und Heilungen zu erzielen [16]. Insbesondere für kleinere Lymphknoten oder in speziellen Situationen (z.B. Tränendrüse, Speicheldrüse) kann eine Dosis von 2x2 Gy eine Option zur Minimierung von Nebenwirkungen sein [17]. Grundsätzlich nimmt der Anteil der Pat. mit langanhaltender Krankheitskontrolle im Stadium II deutlich ab: so sind nach 10 Jahren im Stadium I (oder LK < 2cm) ca. 85% der Pat., aber lediglich 35% in Stadium II (oder LK > 3-5 cm) weiterhin krankheitsfrei. Allerdings wurden in einer einarmigen Phase II Studie durch eine zusätzliche Rituximab-Behandlung (insgesamt 8 Gaben) in den Stadien I und II die Rezidiv-Rate außerhalb des Bestrahlungsfeldes bei sehr guter Verträglichkeit im historischen Vergleich zu einer alleinigen Strahlentherapie deutlich gesenkt, so dass die Kombination Rituximab/IF Bestrahlung eine Therapieoption darstellt [18]. In der Langzeitauswertung der randomisierten TROG99.03 Studie war die Hinzunahme von Rituximab zur Behandlung ein signifikanter Faktor für ein verbessertes PFS [19]. Im lokalisierten Stadium I mit Bulk (LK ≥ 7 cm) oder im Stadium II ist neben der Strahlentherapie mit oder ohne Rituximab eine Therapie bei Behandlungsbedürftigkeit, wie für die Stadien III und IV im Kapitel 6.1.2 beschrieben, eine Therapieoption.

Vergleichbar den fortgeschrittenen Stadien kann bei Kontraindikationen gegen eine Strahlen- oder systemische Induktionstherapie eine watch & wait Strategie vertreten werden.

5.1.2Stadium III und IV

Bei fehlender Symptomatik ist im fortgeschrittenen Stadium eine abwartende Haltung (watch & wait) indiziert, die Behandlung wird erst beim Auftreten krankheitsassoziierter Symptome (B- Symptome, hämatopoetische Insuffizienz, rasche Lymphomprogression, Organkompression) eingeleitet. Diese Empfehlung beruht darauf, dass durch frühzeitige Chemotherapie oder Rituximab-Monotherapie das Gesamtüberleben, das nach 10 Jahren bei 76% in der watch & wait Gruppe liegt, der Pat. mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom nicht beeinflusst wird [20]. Eine Orientierungshilfe zur Therapieinitiierung bietet der modifizierte „Groupe d’Etude des Lymphomes Folliculaires (GELF)“ Score (Tabelle 4) [21].

Follikuläre Lymphome mit einem Grad 3A oder einer Mischung aus Grad 1-2 und 3A (beides klassischer Typ) sollten aufgrund fehlender prospektiver Daten wie follikuläre Lymphome Grad 1-2 behandelt werden, während follikuläre Lymphome Grad 3B (großzelliger Typ) wie aggressive Lymphome zeitnah behandelt werden sollten.

Die Behandlung des uFL (2.1) sollte, aufgrund fehlender Studiendaten, möglichst in klinischen Studien, ansonsten entsprechend den Richtlinien für klassische FL behandelt werden. Therapieergebnisse in dieser „provisional entity“ sollten in klinische Register übernommen werden.

Tabelle 7: Modifizierter GELF-Score (Groupe d’Etude des Lymphomes Folliculaires) 

Als Therapieindikation anerkannte Kriterien:

  • B-Symptome (Gewichtsabnahme > 10 % innerhalb von 6 Monaten oder Fieber > 38 Grad Celsius über 2 Wochen ohne Anhalt für eine Infektion oder Nachtschweiß)

  • Hämatopoetische Insuffizienz (zunehmende Anämie mit Hb < 10 g/dl und/oder Thrombozytopenie < 100.000 /µl)

  • Sehr große Lymphomkonglomerate (> 7 cm im größten Durchmesser, sogenannte "bulky disease")

  • Rasch progrediente Lymphknotenvergrößerungen

  • Lymphombedingtes Kompressionssyndrom

  • Lymphombedingter Pleuraerguß oder Aszites

5.1.2.1Erstlinientherapie - Induktion

Standard für die Induktionstherapie bei ‚medically fit’ Pat. ist die Immunchemotherapie, also die Kombination eines Anti-CD20-Antikörpers mit einer Chemotherapie.

5.1.2.1.1R-CHOP / Obi-CHOP

R-CHOP/Obi-CHOP (Rituximab oder Obinutuzumab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) ist eine Standardchemotherapie mit guter Wirksamkeit und ausreichend guter Verträglichkeit. Die Kombination zeichnet sich durch eine geringe Stammzelltoxizität und im Vergleich zu Bendamustin geringere T-Zell Toxizität aus [22]; Risiko besteht für eine Kardio- und Neurotoxizität und Infektionen sowie Alopezie. Obinutuzumab führt gegenüber Rituximab zu einer Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (Hazard 0,72), jedoch nicht der Gesamtüberlebenszeit [1112], siehe Arzneimittelbewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom. Dabei zeigt sich in einer Subgruppenanalyse für die Gesamtgruppe der Vorteil im progressionsfreien Überleben nur bei Pat. mit FLIPI 2-5 [12].

5.1.2.1.2R-Bendamustin / Obi-Bendamustin

Es besteht eine gute Wirksamkeit von Bendamustin in Kombination mit Rituximab oder Obinutuzumab bei insgesamt guter Verträglichkeit. Daher ist die Substanz speziell bei älteren Pat. zu empfehlen. Allerdings besteht ein Risiko zum Teil schwerer opportunistischer Infektionen bedingt durch eine langanhaltende T-Zellsuppression (in Kombination mit Rituximab und noch prominenter mit Obinutuzumab). Entsprechend wird eine antibakterielle (Pneumocystis – jirovecii) und antivirale Prophylaxe empfohlen (siehe auch Onkopedia Leitlinien Antivirale Prophylaxe und Bakterielle Infektionen und Pneumocystis jiroveci Pneumonie - Prophylaxe). Bei Pat. mit follikulärem Lymphom Grad 1-2 ist R-Bendamustin dem R-CHOP überlegen bzw. zumindest gleichwertig in Bezug auf das progressionsfreie und das Gesamtüberleben [23]. Obinutuzumab führt gegenüber Rituximab zu einer Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (Hazard 0,63), jedoch nicht der Gesamtüberlebenszeit. Dabei zeigt sich in einer Subgruppenanalyse für die Gesamtgruppe ein Vorteil im progressionsfreien Überleben nur bei Pat. mit FLIPI 2-5 [12] (siehe auch Arzneimittelbewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom).

5.1.2.1.3R-CVP / Obi-CVP

R-CVP/Obi-CVP (Cyclophosphamid, Vincristin, Predniso(lo)n) hat eine gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit, und ist daher eine Option bei älteren Pat. [11] (siehe auch Arzneimittelbewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom).

5.1.2.1.4Antikörpermonotherapie

Eine Antikörpermonotherapie (Rituximab) stellt eine therapeutische Alternative für die Pat. dar, die eine geringe Tumorlast aufweisen oder eine (Immun-)chemotherapie nicht tolerieren [24].

5.1.2.2Erstlinientherapie - Konsolidierung / Erhaltung

Eine Erhaltungstherapie mit Rituximab (alle 8 Wochen 375 mg/m2 über 2 Jahre) bei Pat. mit Ansprechen auf eine Erstlinien-Immun/-chemotherapie (komplette oder partielle Remission) führt zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, allerdings nicht zu einer Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit [25]. Die Rate von Infektionen im Grad 3/4 war erhöht. Im Kontext einer möglichen COVID-19 Infektion sind die Vorteile einer Rituximab/Obinutuzumab-Erhaltungstherapie mit einem verlängerten PFS bei gleichbleibendem OS gegenüber den Nachteilen einer verlängerten Immunsuppression kritisch und im Einzelfall abzuwägen. Eine initiale Obinutuzumab-Chemotherapie gefolgt von einer Erhaltung mit Obinutuzumab war in einer Phase 3 Studie (GALLIUM) einer Rituximab-Chemotherapie gefolgt von einer Rituximab-Erhaltung hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens signifikant überlegen (siehe Kapitel 6.1.2.1). Dabei zeigt sich in einer Subgruppenanalyse für die Gesamtgruppe der Vorteil in dem progressionsfreien Überleben nur bei Patienten mit FLIPI 2-5 [12].

Nach einer Antikörpermonotherapie (Rituximab) bei Pat. mit geringer Tumorlast führt ein abwartendes Verhalten gefolgt von einer Rituximab Re-Therapie im Rezidiv oder bei Progression verglichen mit einer Erhaltungstherapie zu gleichen Krankheitskontrollraten [26].

Für die myeloablative Hochdosistherapie mit nachfolgender autologer Stammzelltransplantation (ASZT) in erster Remission wurde keine Verbesserung des Gesamtüberlebens nach Rituximab-haltiger Chemotherapie gezeigt [27]. Die Hochdosistherapie wird in erster Remission nicht empfohlen.

Weitere Informationen zu den Medikamenten sind in Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus zusammengefasst.

5.1.3Rezidiv

Vor Einleitung einer Therapie im Rezidiv ist eine erneute Lymphknotenexstirpation oder -biopsie zur Histologiegewinnung anzustreben, um eine sekundäre Transformation in ein aggressives Lymphom auszuschließen. Mittels PET kann vorher die Läsion mit der höchsten Anreicherung (SUV – Standard Uptake Value) identifiziert werden. Das Transformationsrisiko liegt bei etwa 1%/Jahr [28]. Auch im Rezidiv besteht eine Therapieindikation erst beim Auftreten krankheitsassoziierter Symptome. Ein Therapiealgorithmus für die Rezidivtherapie ist in Abbildung 2 dargestellt.

Abbildung 2: Rezidivtherapie des Follikulären Lymphoms 
* derzeit nur in Deutschland verfügbar
# bei Rituximab Refraktärität, nur bei chemotherapiefreier Erstlinientherapie
## keine Zulassung bislang
5.1.3.1Rezidiv - Induktion
5.1.3.1.1Tafasitamab/ Lenalidomid/Rituximab

In einer prospektiv randomisierten internationalen Phase III Studie wurde eine Kombination aus Tafasitamab, Lenalidomid und Rituximab gegen die etablierte Rituximab/Lenalidomid Kombination bei insgesamt 548 Patienten mit rezidivierten/refraktären FL mit mindestens einer Vortherapie verglichen. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 14,1 Monaten führte die Zugabe von Tafasitmab zu Len+R zu einem signifikant niedrigeren Risiko für Progression, Rückfall oder Tod im Vergleich zu Placebo (medianes progressionsfreies Überleben (PFS) gemessen durch die Behandler, 22,4 Monate vs. 13,9 Monate; P<0,0001). Der PFS-Vorteil mit Tafasitamab war in allen vordefinierten Untergruppen konsistent, einschließlich: Patienten mit POD24, Patienten, die refraktär gegenüber früheren Anti-CD20-Antikörpern waren und Patienten, die zwei und mehr vorherige Therapielinien erhalten hatten. In dem Tafasitamab-Arm zeigte sich keine erhöhte Toxizität gegenüber dem Kontrollarm [29]. Basierend auf diesen Daten stellt die Tripelkombination mit Tafasitamab eine der neuen Standardtherapien in der Behandlung des R/R FL dar (Zulassung Ende 2025 erwartet).

5.1.3.1.2Rituximab/Lenalidomid

Bei Pat. mit Rezidiv oder Refraktärität nach einer oder mehreren Vortherapien führte die Kombi nation von Lenalidomid mit Rituximab gegenüber einer Rituximab-Monotherapie zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (Hazard Ratio 0,40; Median 20 Monate) [30], siehe auch Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus). Rituximab/Lenalidomid war der Gabe von Tafasitamab/Ritximab/Lenalidomid hinsichtlich des PFS in der prospektiv randomisierten Phase III Studie bei vergleichbarer Verträglichkeit signifikant unterlegen (siehe oben) [29].

5.1.3.1.3CD20xCD3 bi-spezifische Antikörper

Insgesamt sind derzeit drei bi-spezifische monoklonale CD20xCD3 Antikörper beim FL ab dem zweiten Rezidiv zugelassen: Mosunetuzumab, Epcoritamab und Odronextamab. Alle drei Antikörper konnten in einarmigen Phase II Studien bei Patienten mit mindestens zwei Vortherapien und größtenteils schwer vorbehandelten und/oder refraktären Patienten eine exzellente Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit nachweisen. Hinsichtlich der Wirksamkeit und des Nebenwirkungsprofils ähneln sich die Antikörper, weisen jedoch Unterschiede in der Applikationsform (Epcoritamab sc im Gegensatz zur iv Gabe bei Mosunetuzumab und Odronextamab) und in der Applikationsdauer (Mosunetuzumab zeitlich begrenzt auf maximal 1 Jahr im Vergleich zu einer zeitlich nicht begrenzten Gabe bei Epcoritamab und Odronextamab) auf.

Der Antikörper Mosunetuzumab zeigte in einer einarmigen Phase II Studie eine hohe Wirksamkeit bei schwer vorbehandelten und refraktären Pat. (CR 60%, ORR 78%, medianes PFS 24 Monate). Der Antikörper wird zeitlich begrenzt alle 3 Wochen gegeben. Wird nach 8 Zyklen eine komplette metabolische Remission im PET-CT (CMR) oder eine CR im CT erreicht, wird die Therapie beendet, anderenfalls werden maximal 17 Zyklen gegeben. Erste Daten zeigen, dass eine Re-exposition im Rezidiv möglich und bei einem Teil der Pat wirksam ist. Zu beachten ist die mögliche Entwicklung eines CRS, dass in 44% der Pat. auftrat, allerdings zum stark überwiegenden Teil als Grad 1/2 CRS (2% Grad 3/4) und bevorzugt in den ersten beiden Zyklen [31].

Epcoritamab zeigte ebenfalls in einem vergleichbaren Patientengut hohe Ansprechraten (CR 62,5%, OR 82%, 18-Monate PFS 49%). Es traten ausschließlich Grad 1/2 CRS bei optimierten Aufsättigungsschema bevorzugt in den frühen Zyklen auf [32].

Der Antikörper Odronextamab induzierte ebenfalls hohe CR-Raten von 73% (80% Gesamtansprechen) mit einem medianen PFS von 20,7 Monaten nach einer Nachbeobachtungszeit von 20 Monaten. Grad 3 CRS traten in der Studie nur bei 1 von 60 Patienten bei optimiertem Aufsättigungsschema auf [33].

Eine wesentliche Nebenwirkung aller bispezifischen Antikörper sind zum Teil lang andauernde Neutropenien. Weiterhin können Infektionen eine schwerwiegende Komplikation unter Therapie darstellen. Bei rekurrenten Infekten und einer Hypogammaglobulinämien (IgG < 400mg/dl) unter Therapie sollte eine Gabe von Immunglobulinen diskutiert werden. Auf einen optimalen Impfschutz der häufig älteren Patienten sollte geachtet werden (Influenza, Pneumokokken, COVID-19, RSV, Herpes Zoster), möglichst vor Einleitung der entsprechenden Therapien [34].

5.1.3.2Zanubrutinib Obinutuzumab

Der Zweitgenerations Bruton Tyrosinkinase-Hemmer Zanubrutinib ist in Kombination mit Obinutuzumab zur Behandlung von Patienten mit rezidiviertem/refraktärem follikulärem Lymphom mit mindestens einer Vortherapie zugelassen. Die Zulassung beruht auf einer prospektiv randomisierten Phase II Studie. Die stark vorbehandelten Patienten erhielten entweder 20 Zyklen Obinutuzumab oder die gleiche Anzahl an Obinutuzumab-Gaben und Zanubrutinib bis zum Progress. Nach einer medianen Nachbeobachtung von 20 Monaten lag das mediane PFS bei 28 Monaten und war signifikant besser als das PFS der Monotherapie mit 10 Monaten (HR 0,5; 95% CI, 0,33-0,75). Die ORR und CR-Rate lagen im experimentellen Arm bei 69% und 39%. Die Therapie war gut verträglich. Grad 3 und 4 Nebenwirkungen waren in erster Linie Neutropenie mit 27%, Infekte mit 18% und Thrombopenie mit 14%. Grad 3-4 Blutungen und Vorhofflimmern trat bei 1,4% bzw. 0,7% der Patienten auf, so dass diese Kombination speziell bei älteren Patienten mit Komorbiditäten diskutiert werden kann [35].

5.1.3.2.1CAR-T Zelltherapie

Die CAR-T Zellprodukte Tisa-cel, Axi-cel und Liso-cel haben in Phase II Studien eine hohe Effektivität beim r/r FL gezeigt. Hinsichtlich des Nebenwirkungsprofils scheinen die Produkte Tisa-cel und Liso-cel besser verträglich zu sein als Axi-cel. Für FL Pat. sind ab dem zweiten Rezidiv Tisa-cel sowie Liso-cel bzw. ab dem dritten Rezidiv Axi-cel zugelassen. Alle drei Produkte erzielen bei schwer vorbehandelten und refraktären Pat. hohe Ansprechraten (CR > 60%, OR > 80%) und ein medianes PFS nach einem medianen Follow-up von 3 Jahre für Axi-cel von 40 Monaten und nach einem medianen Follow-up von 29 Monaten für Tisa-Cel ein geschätztes 2-Jahres PFS von 57,9% [3637]. In der ELARA Studie (Tisa-cel) lag die Cytokine-Release-Syndrom (CRS)-Rate bei 49%. Es traten jedoch ausschließlich Grad 1 und 2 CRS auf. Einige wenige Pat. entwickelten ein ICANS (immune effector cell associated neurotoxicity syndrome) (4% alle Grade, davon 1 (1%) Grad 3-4) [37]. In der ZUMA-5 Studie (Axi-cel) lag die Häufigkeit der CRS bei 78% (alle Grade) bzw. bei 6% für Grad 3 bis 4 CRS. Neurologische Nebenwirkungen wurden bei Axi-cel bei 56% der Pat. beobachtet, davon 15% Grad 3-4. Eine wesentliche Nebenwirkung von CAR-T Zellen sind zum Teil lang andauernde Neutropenien sowie Hypogammaglobulinämien. Bei Hypogammaglobulinämien (IgG < 400 mg/dl) sollte die prophylaktische Gabe von Immunglobulinen diskutiert werden. Auf einen optimalen Impfschutz der Patienten, möglichst vor Beginn dieser Therapien, sollte geachtet werden (Influenza, Pneumokokken, COVID-19, RSV, Herpes Zoster) [38].

5.1.3.2.2Immunchemotherapie

Durch die Zulassung verschiedener hochwirksamer chemotherapiefreier Therapien ist die Bedeutung der Immunchemotherapie beim R/R FL deutlich zurückgegangen. Bei einem Rezidiv z.B. ≥ 5 Jahre nach Therapieende kann erneut eine alternative Chemotherapie erwogen werden. Nach einem Rezidiv nach initialer Rituximab/Chemotherapie innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Rituximab-Gabe auf ist die Kombination von Obinutuzumab/Bendamustin, gefolgt von einer Obinutuzumab-Erhaltungstherapie zugelassen [39]. Allerdings induziert Bendamustin eine langanhaltende Suppression der T-Zellfunktion, die die Wirkung von nachfolgenden Immuntherapien, die T-Zellfitness voraussetzen, beeinträchtigen kann (CD3-CD20 bispezifische Antikörper, CAR-T Zelltherapien siehe unten). Insgesamt sollte daher bei Frührezidiven eine Rezidivtherapie mit Bendamustin vermieden werden.

5.1.3.2.3Idelalisib

Bei Pat., die auf zwei vorherige Behandlungen nicht angesprochen haben, ist der Phosphoinositid-3-kinase (PI3K) - Inhibitor Idelalisib als Monotherapie von der EMA zugelassen [40]. Aufgrund erhöhter Mortalität durch opportunistische Infektionen unter einer Kombinationstherapie wird empfohlen, bei allen mit Idelalisib behandelten Pat. regelmäßig klinische und Laboruntersuchungen auf eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) durchzuführen und bei Verdacht auf eine Infektion oder Virämie die Behandlung mit Idelalisib abzubrechen. Zudem sollte bei allen Pat. eine Prophylaxe gegen eine Pneumocystis – jirovecii – Pneumonie erfolgen. Idelalisib spielt aufgrund der hohen Nebenwirkungsrate keine entscheidende Rolle in der Behandlung des R/R FL.

5.1.3.2.4Transplantation

Die Bedeutung der autologen Stammzelltransplantation nimmt durch die Etablierung der zuvor genannten anderen Therapieoptionen deutlich ab und wird nur noch selten eingesetzt. Als Konsolidierung ist die myeloablative Hochdosistherapie mit nachfolgender autologer Stammzelltransplantation eine Option bei jüngeren Pat. und frühen Rezidiven innerhalb von 2 Jahren. Retrospektive Analysen des Langzeitverlaufs von Pat. mit frühem Rezidiv deuten auf ein längeres progressionsfreies und Gesamtüberleben hin [4142].

Die allogene Stammzelltransplantation kann bei späteren Rezidiven (und kurzer Remissionsdauer) im weiteren Verlauf bei jüngeren Pat. in gutem Allgemeinzustand insbesondere bei Rezidiven nach Therapie mit bi-spezifischen Antikörpern und/oder CAR-T Zellen in Erwägung gezogen werden. Sie sollte vorzugsweise im Rahmen von klinischen Studien durchgeführt werden [43].

5.1.3.3Rezidiv - Erhaltung

Eine Erhaltungstherapie mit Rituximab nach erfolgreicher Re-Induktion (eine Infusion 375 mg/m2 alle 3 Monate über 2 Jahre) verlängert signifikant das progressionsfreie Überleben [4445] (siehe auch Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus). Allerdings existieren keine Daten zur Wirksamkeit einer Rituximab – Erhaltung bei Pat., die bereits im Anschluss an die Erstlinien- Chemoimmuntherapie eine anti-CD20-Antikörper-Erhaltungstherapie erhalten haben.

5.2DifferenzialdiagnoseTherapiemodalitäten

Als Differenzialdiagnose kommen alle entzündlich bedingten Lymphknotenvergrößerungen bakterieller oder viraler Genese (z.B. Tuberkulose, Toxoplasmose, Epstein-Barr-Virus, Zytomegalievirus, HIV) in Betracht. Des Weiteren sind andere maligne Lymphome, Lymphknotenmetastasen solider Tumoren, oder eine Sarkoidose in die differenzialdiagnostischen Erwägungen einzubeziehen und ggf. auszuschließen. Die Differenzialdiagnose muss auch die in der WHO neu definierten Entitäten [1] berücksichtigen mit Bezug zur Lokalisation (duodenales follikuläres Lymphom), zum Alter der Pat (follikuläres Lymphom vom pädiatrischen Typ) und zur Histologie (follikuläres Lymphom in situ). Diese Entitäten unterscheiden sich vor allem prognostisch von den anderen Formen des follikulären Lymphoms.

5.2.1Medikamentöse Tumortherapie

Informationen über den Zulassungsstatus der für die Therapie des follikulären Lymphoms geeigneten Medikamente sind in Zulassungsstatus Follikuläres Lymphom für Deutschland, Österreich und die Schweiz sind in Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus zusammengefasst. Details zu den Therapieschemata sind unter Medikamentöse Tumortherapie – Protokolle dargestellt.

6Therapie[Kapitel nicht relevant]

6.1Therapiestruktur

Asymptomatische Pat mit klassischen FL im fortgeschrittenen Stadium sollten einer watch & wait Strategie zugeführt werden. Bei Therapiebedürftigkeit sollten FL Pat., wenn immer möglich, im Rahmen von klinischen Studien behandelt werden. Das Vorgehen richtet sich nach dem Krankheitsstadium, dem Allgemeinzustand und der Komorbiditäten. Ein Therapiealgorithmus für die Erstlinientherapie ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 3: Erstlinientherapie des Follikulären Lymphoms 
kurative Therapieintention; palliative Therapieintention;
1 RF – Risikofaktoren (LK ≥ 5–7 cm) [15];
2 AZ - Allgemeinzustand;
3 watch & wait – abwartendes Verhalten unter regelmäßiger Beobachtung;
4 Induktionschemotherapie: siehe Induktionschemotherapien Stadium III/IV, Kapitel 6.1.2;
5 cave: erhöhtes Risiko opportunistischer Infektionen;
6 CVP - Cyclophosphamid / Vincristin / Prednison;
7 Die Rituximab-Monotherapie ist eine therapeutische Alternative für Patienten, die eine geringe Tumorlast aufweisen oder eine Immunchemotherapie nicht tolerieren.
8 CR – komplette Remission, PR – partielle Remission;
9 BSC – Best Supportive Care

6.1.1Stadium I und II

Eine lokale Bestrahlung („involved site“) mit einer Gesamtdosis von 24-30 Gy ist in der Lage, langanhaltende Krankheitsfreiheit und Heilungen zu erzielen [16]. Allerdings nimmt der Anteil der Pat. mit langanhaltender Krankheitskontrolle im Stadium II deutlich ab: so sind nach 10 Jahren im Stadium I (oder LK < 2cm) ca. 85% der Pat., aber lediglich 35% in Stadium II (oder LK > 3-5 cm) weiterhin krankheitsfrei. Allerdings wurden in einer einarmigen Phase II Studie durch eine zusätzliche Rituximab-Gabe die Rezidiv-Rate außerhalb des Bestrahlungsfeldes bei sehr guter Verträglichkeit im historischen Vergleich zu einer alleinigen Strahlentherapie deutlich gesenkt, so dass die Kombination Rituximab/IF Bestrahlung eine Therapieoption darstellt [17]. Im lokalisierten Stadium I mit Bulk (LK ≥ 7 cm) oder im Stadium II ist neben der Strahlentherapie mit oder ohne Rituximab eine Immunchemotherapie, wie für die Stadien III und IV im Kapitel 6.1.2 beschrieben, eine Therapieoption.

Vergleichbar den fortgeschrittenen Stadien kann bei Kontraindikationen gegen eine Strahlen- oder systemische Induktionstherapie eine watch & wait Strategie vertreten werden.

6.1.2Stadium III und IV

Bei fehlender Symptomatik ist im fortgeschrittenen Stadium eine abwartende Haltung (watch & wait) indiziert, die Behandlung wird erst beim Auftreten krankheitsassoziierter Symptome (B-Symptome, hämatopoetische Insuffizienz, rasche Lymphomprogression, Organkompression) eingeleitet. Diese Empfehlung beruht darauf, dass durch frühzeitige Chemotherapie oder Rituximab-Monotherapie das Gesamtüberleben, das nach 10 Jahren bei 76% in der watch & wait Gruppe liegt, der Pat. mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom nicht beeinflusst wird [18,19]. Eine Orientierungshilfe zur Therapieinitiierung bietet der modifizierte „Groupe d’Etude des Lymphomes Folliculaires (GELF)“ Score (Tabelle 4) [20].

Follikuläre Lymphome mit einem Grad 3A oder einer Mischung aus Grad 1-2 und 3A (klassischer Typ) sollten aufgrund fehlender prospektiver Daten wie follikuläre Lymphome Grad 1-2 behandelt werden, während follikuläre Lymphome Grad 3B (großzelliger Typ) wie aggressive Lymphome zeitnah behandelt werden sollten.

Tabelle 8: Modifizierter GELF-Score (Groupe d’Etude des Lymphomes Folliculaires)  

Als Therapieindikation anerkannte Kriterien:

  • B-Symptome (Gewichtsabnahme > 10 % innerhalb von 6 Monaten oder Fieber > 38 Grad Celsius über 2 Wochen ohne Anhalt für eine Infektion oder Nachtschweiß)

  • Hämatopoetische Insuffizienz (zunehmende Anämie mit Hb < 10 g/dl und/oder Thrombozytopenie < 100.000 /µl)

  • Sehr große Lymphomkonglomerate (> 7 cm im größten Durchmesser, sogenannte "bulky disease")

  • Rasch progrediente Lymphknotenvergrößerungen

  • Lymphombedingtes Kompressionssyndrom

  • Lymphombedingter Pleuraerguß oder Aszites

6.1.2.1Erstlinientherapie - Induktion

Standard für die Induktionstherapie bei ‚medically fit’ Pat. ist die Immunchemotherapie, also die Kombination eines Anti-CD20-Antikörpers mit einer Chemotherapie [21].

6.1.2.1.1R-CHOP / Obi-CHOP

R-CHOP / Obi-CHOP (Rituximab oder Obinutuzumab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison) ist eine Standardchemotherapie mit guter Wirksamkeit und ausreichend guter Verträglichkeit: geringe Stammzelltoxizität, daher speziell bei jüngeren Pat. zu empfehlen [21]; Risiko für Kardio- und Neurotoxizität, Infektionen sowie Alopezie; Obinutuzumab führt gegenüber Rituximab zu einer Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (Hazard 0,72), jedoch nicht der Gesamtüberlebenszeit [10,11,12], siehe Arzneimittelbewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom. Dabei zeigt sich in einer Subgruppenanalyse für die Gesamtgruppe der Vorteil im progressionsfreien Überleben bei Pat. mit FLIPI 2-5, nicht jedoch bei FLIPI 0-1 [10,11,12].

6.1.2.1.2R-Bendamustin / Obi-Bendamustin

Es besteht eine gute Wirksamkeit von Bendamustin bei insgesamt guter Verträglichkeit. Daher ist die Substanz speziell bei älteren Pat. zu empfehlen. Allerdings besteht ein Risiko zum Teil schwerer opportunistischer Infektionen sowohl in Kombination mit Rituximab als auch noch mehr mit Obinutuzumab, weshalb unter und nach Chemotherapie eine antibakterielle (Pneumocystis – jirovecii) und CMV Monitoring bzw. ggf. antivirale Prophylaxe (CMV) empfohlen wird. Bei Pat. mit follikulärem Lymphom Grad 1-2 ist R-Bendamustin dem R-CHOP in zwei Studien zumindest gleichwertig in Bezug auf das progressionsfreie und das Gesamtüberleben [22]. Obinutuzumab führt gegenüber Rituximab zu einer Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (Hazard 0,63), jedoch nicht der Gesamtüberlebenszeit. Dabei zeigt sich in einer Subgruppenanalyse für die Gesamtgruppe ein Vorteil im progressionsfreien Überleben bei Pat. mit FLIPI 2-5, nicht jedoch bei FLIPI 0-1 [10,11,12] (siehe auch Arzneimittelbewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom).

6.1.2.1.3R-CVP / Obi-CVP

R-CVP / Obi-CVP (Cyclophosphamid, Vincristin, Predniso(lo)n) hat eine gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit, und ist daher eine Option bei älteren Pat. [11] (siehe auch Arzneimittelbewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom).

6.1.2.1.4R – Lenalidomid (R²)

in der RELEVANCE-Studie war die Kombination Rituximab/Lenalidomid der Kombination aus Rituximab/Standardchemotherapie gleichwertig in Bezug auf das progressionsfreie Überleben nach 3 Jahren (77 vs 78%), die Rate kompletter Remissionen (48% vs 53%) und die Nebenwirkungsrate [23]. Lenalidomid ist in dieser Indikation nicht zugelassen (siehe Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus).

6.1.2.1.5Antikörpermonotherapie

Eine Antikörpermonotherapie (Rituximab) stellt eine therapeutische Alternative für die Pat. dar, die eine geringe Tumorlast aufweisen oder eine (Immun)chemotherapie nicht tolerieren [24].

6.1.2.2Erstlinientherapie - Konsolidierung / Erhaltung
  • Eine Erhaltungstherapie mit Rituximab (alle 8 Wochen 375 mg/m2 über 2 Jahre) bei Pat. mit Ansprechen auf eine Erstlinien-Immunchemotherapie (komplette oder partielle Remission) führt zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, allerdings nicht zu einer Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit [25]. Die Rate von Infektionen im Grad 3/4 war erhöht. Im Kontext einer möglichen COVID-19 Infektion sind die Vorteile einer Rituximab/Obinutuzuab - Erhaltungstherapie mit einem verlängerten PFS bei gleichbleibendem OS gegenüber den Nachteilen einer verlängerten Immunsuppression kritisch und im Einzelfall abzuwägen. Ein Vergleich einer initialen Obinutuzumab-Chemotherapie gefolgt von einer Erhaltung mit Obinutuzumab war einer Rituximab-Chemotherapie gefolgt von einer Rituximab-Erhaltung hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens signifikant überlegen (siehe Kapitel 6.1.2.1). Dabei zeigt sich in einer Subgruppenanalyse für die Gesamtgruppe der Vorteil in dem progressionsfreien Überleben bei Patienten mit FLIPI 2-5, nicht jedoch bei FLIPI 0-1 [10,11,12].

  • Nach einer Antikörpermonotherapie (Rituximab) bei Pat. mit geringer Tumorlast führt ein abwartendes Verhalten gefolgt von einer Rituximab-Re-Therapie im Rezidiv oder Progression verglichen mit einer Erhaltungstherapie zu gleichen Krankheitskontrollraten [26].

  • Für die myeloablative Hochdosistherapie mit nachfolgender autologer Stammzelltransplantation (ASZT) in erster Remission wurde keine Verbesserung des Gesamtüberlebens nach Rituximab-haltiger Chemotherapie gezeigt. Die Hochdosistherapie wird in erster Remission nicht empfohlen.

Weitere Informationen zu den Medikamenten sind in Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus zusammengefasst.

6.1.3Rezidiv

Vor Einleitung einer Therapie im Rezidiv ist eine erneute Lymphknotenexstirpation oder -biopsie zur Histologiegewinnung anzustreben, um eine sekundäre Transformation in ein aggressives Lymphom auszuschließen. Mittels PET kann vorher die Läsion mit der höchsten Anreicherung (SUV – Standard Uptake Value) identifiziert werden. Das Transformationsrisiko liegt bei etwa 2%/Jahr. Auch im Rezidiv besteht eine Therapieindikation erst beim Auftreten krankheitsassoziierter Symptome. Ein Therapiealgorithmus für die Rezidivtherapie ist in Abbildung 2 dargestellt.

Abbildung 4: Rezidivtherapie des Follikulären Lymphoms 
kurative Therapieintention; palliative Therapieintention;
watch & wait – abwartendes Verhalten unter regelmäßiger Beobachtung;
BSC – Best Supportive Care;
ASCT – autologeStammzell-Transplantation
Tisa-Cel, Axi-Cel – CAR-T-Zelltherapie
1nach initialer Immunchemotherapie
2Teilnahme an klinischen Studien empfohlen
3ggf. dosisreduziert, reduzierte Anzahl Zyklen
4bei Rituximab Refraktärität
5in Abhängigkeit von Vortherapie und Remissionsdauer
6vorzugsweise nach Versagen von ASCT und im Rahmen klinischer Studien
6.1.3.1Rezidiv - Induktion
6.1.3.1.1Immunchemotherapie

Auch im Rezidiv ist die Immunchemotherapie ein möglicher Standard. Die Wahl des Schemas erfolgt in Abhängigkeit von der Primärtherapie. Bei einem Rezidiv > 2Jahre nach Therapieende kann erneut eine präferentiell alternative Chemotherapie erwogen werden. Tritt das Rezidiv nach initialer Rituximab/Chemotherapie innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Rituximab-Gabe auf, führt die Kombination von Obinutuzumab/Bendamustin, gefolgt von einer Obinutuzumab-Erhaltungstherapie, gegenüber Bendamustin-Monotherapie zu einer Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (HR 0,47; Median 15,4 Monate) und zur Verlängerung der Überlebenszeit (HR 0,62; Median nicht erreicht) [27]. Allerdings induziert Bendamustin eine langanhaltende Suppression der T-Zellfunktion, die die Wirkung von nachfolgenden Therapiekonzepten, die T-Zellfitness voraussetzen, beeinträchtigen kann (CD3-CD20 bispezifische Antikörper, CAR-T Zelltherapien siehe unten).

6.1.3.1.2Rituximab/Lenalidomid

Bei Pat. mit Rezidiv oder Refraktärität nach einer oder mehreren Vortherapien führte die Kombination von Lenalidomid mit Rituximab gegenüber einer Rituximab-Monotherapie zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (Hazard Ratio 0,40; Median 20 Monate) und der Gesamtüberlebenszeit [28] siehe auch Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus).

6.1.3.1.3Mosunetuzumab - Rezidiv

Der bi-spezifische CD20xCD3 monoklonale Antikörper Mosunetuzumab zeigte in einer einarmigen Phase II Studie eine hohe Wirksamkeit bei schwer vorbehandelten und refraktären Pat. (CR 60%, ORR 78%, medianes PFS 24 Monate, 24-Monate Remission 53%) [29,30]. Aufgrund der Studiendaten ist Mosunetuzumab für Patienten mit r/r FL ab dem zweiten Rezidiv zugelassen. Der Antikörper wird zeitlich begrenzt alle 3 Wochen gegeben. Wird nach 8 Zyklen eine CR erreicht, wird die Therapie beendet, anderenfalls werden maximal 17 Zyklen gegeben. Erste Daten zeigen, dass eine Reexposition im Rezidiv möglich und bei einem Teil der Pat wirksam ist. Zu beachten ist die mögliche Entwicklung eines CRS, dass in 44% der Pat. auftrat, allerdings zum stark überwiegenden Teil als Grad 1/2 CRS (2% Grad3/4) und bevorzugt in den ersten beiden Zyklen auftritt. Eine wesentliche Nebenwirkung von bispezifischen Antikörpern sind zum Teil lang andauernde Neutropenien.

6.1.3.1.4CAR-T Zelltherapie

Die CAR-T Zellprodukte Tisa-cel und Axi-cel haben in Phase II Studien eine hohe Effektivität beim r/r FL bei tolerabler Toxizität gezeigt und sind für FL Pat. ab dem zweiten (Tisa-cel) bzw. ab dem dritten Rezidiv (Axi-cel) zugelassen. Beide Produkte erzielen bei schwer vorbehandelten und refraktären Pat. hohe Ansprechraten (CR > 60%, OR > 80%) mit einem medianen PFS von über 2 Jahren [31,32,33]. In der ELARA Studie (Tisa-cel) lag die Cytokine-Release-Syndrom (CRS)- Rate bei 49%. Es traten jedoch ausschließlich Grad 1 und 2 CRS auf. Einige wenige Pat. entwickelten ein ICANS (immune effector cell associated neurotoxicity syndrome) (4% alle Grade, davon 1 (1%) Grad 3-4) [34]. In der ZUMA-5 Studie (Axi-cel) lag die Häufigkeit der CRS bei 78% (alle Grade) bzw. bei 6% für Grad 3 bis 4 CRS. Neurologische Nebenwirkungen wurden bei 56% der Pat. beobachtet, davon 15% Grad 3-4). Eine wesentliche Nebenwirkung von CAR-T Zellen sind zum Teil lang andauernde Neutropenien.

6.1.3.1.5PI3K-Inhibitoren

Bei Pat., die auf zwei vorherige Behandlungen nicht angesprochen haben, sind die Phosphoinositid-3-kinase (PI3K) - Inhibitoren Idelalisib und Duvelisib als Monotherapie von der EMA zugelassen. [35,36]. Aufgrund erhöhter Mortalität durch opportunistische Infektionen unter einer Kombinationstherapie wird empfohlen, bei allen mit Idelalisib behandelten Pat. regelmäßig klinische und Laboruntersuchungen auf eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) durchzuführen und bei Verdacht auf eine Infektion oder Virämie die Behandlung mit Idelalisib abzubrechen. Zudem sollte bei allen Pat. eine Prophylaxe gegen eine Pneumocystis – jirovecii – Pneumonie erfolgen. Duvelisib wird in Deutschland und Österreich nicht vom Hersteller vertrieben.

6.1.3.1.6Transplantation

Als Konsolidierung ist die myeloablative Hochdosistherapie mit nachfolgender autologer Stammzelltransplantation eine Option bei jüngeren Pat. und frühen Rezidiven innerhalb von 2 Jahren [37,38]. Zwei retrospektive Analysen des Langzeitverlaufs von Pat. mit frühem Rezidiv deuten auf ein längeres progressionsfreies und Gesamtüberleben hin [39].

Die allogene Stammzelltransplantation ist kein Standard für Pat. im ersten Rezidiv. Sie kann jedoch im weiteren Verlauf bei jüngeren Pat. in gutem Allgemeinzustand insbesondere mit Rezidiv nach autologer Stammzelltransplantation in Erwägung gezogen werden. Sie sollte vorzugsweise im Rahmen von klinischen Studien durchgeführt werden.

6.1.3.2Rezidiv - Erhaltung

Eine Erhaltungstherapie mit Rituximab nach erfolgreicher Re-Induktion (eine Infusion 375 mg/m2 alle 3 Monate über 2 Jahre) verlängert signifikant das progressionsfreie Überleben [40,41] (siehe auch Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus). Allerdings existieren keine Daten zur Wirksamkeit einer Rituximab – Erhaltung bei Pat., die bereits im Anschluss an die Erstlinien-Chemoimmuntherapie eine anti-CD20-Antikörper-Erhaltungstherapie erhalten haben.

6.2Therapiemodalitäten

6.2.1[Kapitel nicht relevant]

6.2.2[Kapitel nicht relevant]

6.2.3Medikamentöse Tumortherapie

Informationen über den Zulassungsstatus der für die Therapie des follikulären Lymphoms geeigneten Medikamente sind in Zulassungsstatus Follikuläres Lymphom für Deutschland, Österreich und die Schweiz sind in Follikuläres Lymphom Zulassungsstatus zusammengefasst. Details zu den Therapieschemata sind unter Medikamentöse Tumortherapie – Protokolle dargestellt.

6.2.3.1Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel)

Axi-cel ist ein autologes Anti-CD19-CAR-T-Zell-Produkt. Der chimäre Antigen-Rezeptor (CAR) besteht aus einem gegen CD19 gerichteten scFv-Fragment (Single-Chain Fragment Variable) als extrazelluläre Domäne und der ko-stimulatorischen Domäne von CD28 zusammen mit der signalgebenden Domäne von CD3ζ (auch CD247) als intrazelluläre Domäne. In der ZUMA-5 Studie lag die Häufigkeit der durch Axi-cel induzierten CRS bei 78% (alle Grade) bzw. bei 6% für Grad 3 bis 4 CRS. Neurologische Nebenwirkungen wurden bei 56% der Pat. beobachtet, davon 15% Grad 3-4. Eine wesentliche Nebenwirkung von CAR T Zellen sind zum Teil lang andauernde Neutropenien. Auf der Basis der einarmigen Phase II ZUMA-5 Studie [31] mit hoher Wirksamkeit bei schwer vorbehandelten und refraktären Patienten ist Axi-cel bei FL Patienten ab dem dritten Rezidiv zugelassen. Die Behandlung der Patienten mit Axi-cel darf nur in dafür ausgewiesenen Behandlungszentren erfolgen.

6.2.3.2Bendamustin

Bendamustin gehört zu den Stickstoff-Lost-Derivaten. Es ist eine alkylierende Substanz und hat gleichzeitig Eigenschaften eines Purin-Antimetaboliten. In Kombination mit Rituximab war es in einer randomisierten Studie einer Therapie mit R-CHOP in Bezug auf das progressionsfreie Überleben überlegen, in einer zweiten Studie war es dem Kontrollarm nicht unterlegen. Die Remissionsraten der Immunchemotherapie liegen über 90%. Die häufigsten Nebenwirkungen von Bendamustin im CTCAE Grad 3/4 sind Neutropenie (23%) und Thrombozytopenie (12%). In Kombination mit Rituximab oder Obinutuzumab, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit dem jeweiligen Antikörper, können schwere Infektionen auftreten. Die Nebenwirkungen erfordern Dosisanpassungen und ggf. eine antibakterielle (Pneumocystis – jirovecii – Pneumonie) Prophylaxe und ein CMV Monitoring bzw. eine antivirale Prophylaxe (CMV). Andere häufigere Nebenwirkungen sind Fieber, Übelkeit/Erbrechen und Hautexanthem. Die Knochenmarkstoxizität von Bendamustin ist kumulativ und es wurden wiederholt protrahierte Zytopenien nach Bendamustin beobachtet. Die Applikation von Bendamustin erfolgt intravenös.

6.2.3.3Cyclophosphamid

Cyclophosphamid hat eine Wirkung als Monosubstanz bei in indolenten Lymphomen, wird aber vor allem in Kombinationen mit Doxorubicin, Vincristin, Prednison und Rituximab (R-CHOP) eingesetzt. Hauptnebenwirkung von Cyclophosphamid ist die Hämatotoxizität. Bei höheren Dosierungen (>1.000 mg) kann eine hämorrhagische Zystitis auftreten, die durch die prophylaktische Gabe von Uromitexan (Mesna) vermeidbar ist. Cyclophosphamid wird in den gängigen Lymphom-Schemata intravenös appliziert.

6.2.3.4Doxorubicin

Doxorubicin gehört zur Gruppe der Anthrazykline. Es wird vor allem in Kombination mit Cyclophosphamid, Vincristin, Prednison (CHOP) ± Rituximab (R-CHOP) eingesetzt und hatte sich vor etwa 10 Jahren als Standard für fitte Pat. etabliert. Inzwischen wurde gezeigt, dass die Kombination Bendamustin/Rituximab dem R-CHOP in Bezug auf Remissionsraten und progressionsfreies Überleben gleichwertig ist. Die Remissionsraten liegen über 90%. Hauptnebenwirkungen von Doxorubicin sind Übelkeit/Erbrechen, Alopezie und die Hämatotoxizität. Kritische Langzeitnebenwirkung ist eine Kardiomyopathie, das Risiko steigt ab einer kumulativen Dosis von 550 mg/m2. Nebenwirkungen von CHOP im CTCAE Grad 3/4, die bei mehr als 5% der Pat. auftreten, sind Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, Alopezie und Infektionen. Doxorubicin muss strikt intravenös appliziert werden. Paravasate erfordern sofortige Gegenmaßnahmen.

6.2.3.5Duvelisib

Duvelisib gehört zur Klasse der PI3Kδ-Inhibitoren. Es ist als Monotherapie im Rezidiv zugelassen, siehe Zulassungsstatus Follikuläres Lymphom. Duvelisib wurde in einer Phase-II-Studie bei Pat. mit indolenten Lymphomen mit Refraktarität auf Rituximab und Chemotherapie bzw. Radioimmuntherapie getestet. Die Remissionsrate für das FL lag bei 42,2%, das mediane progressionsfreie Überleben für die Gesamtgruppe bei 9.5 Monaten, siehe auch Arzneimittel Bewertung Duvelisib Follikuläres Lymphom. Prophylaxe für PJP, HSV, und HZV Infektionen waren in der Studie obligat. Die häufigsten therapieassoziierten Nebenwirkungen waren Diarrhoen (48.8%), Übelkeit (29.5%), Neutropenie (28.7%), Fatigue (27.9%). Die häufigsten therapieassoziierten Nebenwirkungen ≥ Grad 3 waren Neutropenie (24.8%), Diarrhoen (14.7%), Anämie (14.7%), und Thrombozytopenien (11.6%). [36]. Alle Patienten, die mit Duvelisib behandelt werden, sollten eine Prophylaxe gegen eine Pneumocystis – jirovecii – Pneumonie bekommen. Es wird zudem empfohlen bei allen behandelten Pat. regelmäßig klinische und Laboruntersuchungen auf eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) durchzuführen und bei Verdacht auf eine Infektion oder Virämie die Behandlung mit Duvelisib abzubrechen. Das Medikament wird in Deutschland und Österreich nicht vom Hersteller vertrieben.

6.2.3.6Idelalisib

Idelalisib gehört zur Klasse der PI3Kδ-Inhibitoren. Es ist als Monotherapie im Rezidiv zugelassen, siehe Zulassungsstatus Follikuläres Lymphom. Idelalisib wurde in einer Phase-II-Studie bei Pat. mit indolenten Lymphomen nach mindestens 2 vorhergehenden Therapieformen und Refraktarität auf Rituximab und Alkylanzien getestet. Die Remissionsrate lag bei 56%, das mediane progressionsfreie Überleben bei 11 Monaten, siehe auch Arzneimittel Bewertung Idelalisib Follikuläres Lymphom. Nebenwirkungen im CTCAE Grad 3/4, die bei mehr als 5% der Pat. auftraten, waren Neutropenie (27%), Diarrhoen/Kolitis (16%) mit Auftreten nach einem Median von 6 Monaten, Pneumonien/Dyspnoe (10%), Thrombozytopenie (6%) und Erhöhung der Transaminasen (13%). Diese Nebenwirkungen erfordern eine engmaschige Überwachung der Pat. und je nach Schweregrad einen Therapieabbruch oder eine Dosisreduktion. Transaminasenerhöhung und Diarrhoe waren die Nebenwirkungen, die am häufigsten zu einer Dosisreduktion führten [35]. Aufgrund höherer Mortalität in Studien mit Idelalisib bei der CLL und beim FL durch opportunistische Infektionen wird empfohlen bei allen mit Idelalisib-behandelten Pat. regelmäßig klinische und Laboruntersuchungen auf eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) durchzuführen und bei Verdacht auf eine Infektion oder Virämie die Behandlung mit Idelalisib abzubrechen. Zudem sollte allen Pat. eine Prophylaxe gegen eine Pneumocystis – jirovecii – Pneumonie erfolgen.

6.2.3.7Mosunetuzumab

Der monoklonale bi-spezifische Antikörper Mosunetuzumab bindet an CD20 und an CD3 und bewirkt dadurch eine Aktivierung der körpereigenen zytotoxischen T-Zellantwort. Der Antikörper ist als Monotherapie zur Behandlung des r/r follikulären Lymphoms ab dem zweiten Rezidiv zugelassen. In einer einarmigen Phase II Studie induzierte Mosunetuzumab bei schwer vorbehandelten und refraktären Patienten eine CR von 60% bei einer ORR 78% sowie ein medianes PFS von 24 Monaten [29,30]. Zu beachten ist die mögliche Entwicklung eines CRS, dass in 44% der Pat. zumeist in den ersten beiden Zyklen auftrat, allerdings zum stark überwiegenden Teil als Grad 1/2 CRS (2% Grad 3/4). Eine wesentliche Nebenwirkung von bispezifischen Antikörpern sind zum Teil lang andauernde Neutropenien. Pat., die mit Mosunetuzumab behandelt werden, benötigen einen Patientenpass, der Symptome eines CRS beschreibt und Anweisungen enthält, wann ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss.

6.2.3.8Obinutuzumab

Obinutuzumab ist ein Anti-CD20 Antikörper mit einer veränderten Glykosylierung. Obinutuzumab führte in Kombination mit Chemotherapie (Bendamustin oder CHOP oder CVP) gegenüber Rituximab/Chemotherapie zu einer Verlängerung der progressionsfreien Überlebenszeit (Hazard Ratio 0,66) [10], nicht der Gesamtüberlebenszeit, und nicht zur Verbesserung der Lebensqualität, siehe Arzneimittel Bewertung Obinutuzumab Follikuläres Lymphom. In Subgruppenanalysen der Zulassungsstudie ist der Einfluss von Obinutuzumab auf das progressionsfreie Überleben deutlicher bei Pat. mit intermediärem oder hohem FLIP-Index (FLIPI 2-5). Die einzige schwere Nebenwirkung im CTCAE Grad 3/4, die in der Obinutuzumab-Kombinationstherapie häufiger als im Kontrollarm auftrat, war eine Neutropenie (33%). Lymphompatienten unter Therapie mit einem Anti-CD20 Antikörper sollten auf Hepatitis B (HBs-Antigen und anti-HBc-Antikörper) getestet werden. Wenn der Test für HBs-Antigen und/oder anti-HBc-Antikörper positiv ausfällt, sollte entsprechend der Onkopedia Leitlinie „Antivirale Prophylaxe“ vorgegangen werden. Obinutuzumab führt zu einer langanhaltenden B-Zelldepletion und damit verbunden zu einer eingeschränkten humoralen Antwort auf COVID-19 Impfstoffe (siehe auch Onkopedia Leitlinie Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Pat. mit Blut- und Krebserkrankungen).

6.2.3.9Prednison / Prednisolon

Prednison oder Prednisolon sind Bestandteil vieler Therapieschemata beim follikulären Lymphom. Kurzfristige Nebenwirkungen der Glukokortikoide sind Flush, innere Unruhe und Störungen des Glukose-Stoffwechsels. Mittel- und längerfristige Nebenwirkungen entsprechen den Symptomen des Cushing-Syndroms, u. a. Osteoporose, Verlagerung der Fettablagerung und Veränderung des Körperbildes. Kritische Nebenwirkungen, insbesondere in Kombination mit anderen immunsupprimierenden Medikamenten sind Infektionen, vor allem auch viraler und fungaler Genese, aufgrund dieser Verstärkung der Immunsuppression. Glukokortikoide können oral und intravenös appliziert werden.

6.2.3.10Rituximab

Rituximab ist ein chimärer Anti-CD20 Antikörper. Bindung von Rituximab an das B-Zell-Antigen CD20 induziert Komplement-abhängige und Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität. Ein weiterer Mechanismus ist Induktion von Apoptose via CD20 Signalübertragung. Rituximab wurde zuerst als Monotherapie für die Therapie von Pat. mit indolenten Lymphomen zugelassen. Nachdem in mehreren Studien die Überlegenheit von Rituximab-haltigen Kombinationen gegenüber der alleinigen Chemotherapie gezeigt wurde, ist Rituximab heute fester Bestandteil der Erstlinien-, der Zweitlinien- sowie der Erhaltungstherapie nach erfolgreicher Induktion. Die Wirkung von Rituximab ist Dosis-abhängig. Die häufigsten Nebenwirkungen von Rituximab sind unmittelbar infusionsbedingt mit Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl. Ein Zytokin-Release-Syndrom kann zu schwerer Hypotonie mit hohen Temperaturen, Hypoxie und Schocksymptomatik mit Intensivpflichtigkeit führen. Das Auftreten des Zytokin-Release-Syndroms korreliert mit der Tumormasse und ist abhängig von der Rituximab-Dosierung. Rituximab kann intravenös und subkutan appliziert werden. Unter Therapie mit einem Anti-CD20 Antikörper sollte auf Hepatitis B (HBs-Antigen und anti-HBc-Antikörper) getestet werden. Wenn der Test für HBs-Antigen und/oder anti-HBc-Antikörper positiv ausfällt, sollte entsprechend der Onkopedia Leitlinie „Antivirale Prophylaxe“ vorgegangen werden. Rituximab führt zu einer langanhaltenden B-Zelldepletion und damit verbunden zu einer eingeschränkten humoralen Antwort auf COVID-19 Impfstoffe (siehe auch Onkopedia Leitlinie Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Pat. mit Blut- und Krebserkrankungen).

6.2.3.11Tisagenlecleucel (Tisa-cel)

Tisagenlecleucel ist ein autologes Anti-CD19-CAR-T-Zell-Produkt. Der chimäre Antigen-Rezeptor (CAR) besteht aus einem gegen CD19 gerichteten scFv-Fragment (Single-Chain Fragment Variable) als extrazelluläre Domäne und der ko-stimulatorischen Domäne 4-1BB. Die vollständige Aktivierung der CAR-T-Zelle wird gemeinschaftlich mit Hilfe dieser kostimulatorischen Signaldomäne 4-1BB vermittelt. Das CAR-T Zellprodukte Tisa-cel hat in einer einarmigen Phase II Studie eine hohe Effektivität beim r/r FL bei tolerabler Toxizität gezeigt und ist für FL Pat. ab dem zweiten Rezidiv zugelassen. In der ELARA Studie (Tisa-cel) lag die CRS Rate bei 49%. Es traten jedoch ausschließlich Grad 1 und 2 CRS auf. Einige wenige Pat. entwickelten ein ICANS (immune effector cell associated neurotoxicity syndrome) (4% alle Grade, davon 1 (1%) Grad 3-4) [34]. Eine wesentliche Nebenwirkung von CAR T Zellen sind zum Teil lang andauernde Neutropenien. Die Behandlung der Patienten mit Tisa-cel darf nur in dafür ausgewiesenen Behandlungszentren erfolgen.

6.2.3.12Vincristin

Vincristin gehört zu den Vinca-Alkaloiden. Beim follikulären Lymphom ist es Bestandteil von Kombinationsregimen wie R-CHOP oder R-CVP (R-COP). Spezifische Nebenwirkung ist neben der Hämatotoxizität vor allem eine Polyneuropathie, beginnend als sensorische Missempfindungen der Akren. Vincristin wird intravenös appliziert. Paravasate erfordern sofortige Gegenmaßnahmen.

7 [Kapitel nicht relevant]Verlaufskontrolle und Nachsorge

7.1Verlaufskontrolle

  • Unter und unmittelbar nach Therapie (Therapiekontrolle, Erkennung von Komplikationen und Nebenwirkung)

    • Anamnese und körperliche Untersuchung

    • Blutbild inklusive Differentialblutbild, LDH

    • ggf. weitere Labordiagnostik zur Therapieüberwachung (Ansprechen nach der Hälfte der Therapiezyklen und nach Abschluss der Therapie) und Komplikationskontrolle

    • Ausschluss von Therapiekomplikationen (Labor; bei klinischem Verdacht Echokar

    • diographie, Röntgen Thorax, ggf. Lungenfunktion)

    • Bildgebung bei V.a. Progress unter Therapie. Bei bildmorphologischem Progress unbedingt Rebiopsie mit der Frage nach sekundärer Transformation.

    • CT Hals, Thorax und Abdomen nach Abschluss der Induktions-Chemoimmuntherapie

    • Ein „end of treatment“ PET/CT nach Therapieabschluss hat prognostische Bedeutung.

  • Verlaufskontrollen nach Abschluss der Therapie in 3-monatigen Abständen, ab dem dritten Jahr in 6- bis 12-monatigen Abständen als Nachsorge (Remissionsüberwachung bzw. Rezidiverkennung, Erkennung von Langzeittoxizität, z.B. Schilddrüse nach zervikaler Bestrahlung, oder Auftreten sekundärer Neoplasien):

    • Anamnese und körperliche Untersuchung

    • Blutbild inklusive Differentialblutbild

    • LDH

    • Kontrolle initial pathologischer Befunde (bildgebende Verfahren), vorzugsweise mit tels Sonographie; der Wert engmaschiger Kontrolle mittels Schnittbildverfahren (CT, MRT) ist in Bezug auf die Langzeitprognose nicht gesichert und sollte daher außer halb klinischer Studien nur in klinisch begründeten Fällen erfolgen.

    • weiterführende Diagnostik in Abhängigkeit von den initial und im Verlauf erhobenen Befunden

    • Bestimmung der ‚minimalen Resterkrankung‘ (MRD) nur innerhalb von Studien.

Hinsichtlich einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und einer Erkrankung an COVID-19 wird auf die Onkopedia Leitlinie Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Pat. mit Blut- und Krebserkrankungen verwiesen.

8Verlaufskontrolle und Nachsorge[Kapitel nicht relevant]

8.1Verlaufskontrolle

  • Unter und unmittelbar nach Therapie (Therapiekontrolle, Erkennung von Komplikationen und Nebenwirkung)

    • Anamnese und körperliche Untersuchung

    • Blutbild inklusive Differentialblutbild, LDH

    • ggf. weitere Labordiagnostik zur Therapieüberwachung (Ansprechen nach der Hälfte der Therapiezyklen und nach Abschluss der Therapie) und Komplikationskontrolle

    • Ausschluss von Therapiekomplikationen (Labor; bei klinischem Verdacht Echokardiographie, Röntgen Thorax, ggf. Lungenfunktion)

    • Bildgebung bei V.a. Progress unter Therapie ggf. Rebiopsie zum Transformationsausschluß

    • CT Hals, Thorax und Abdomen nach Abschluss der Induktions-Chemoimmuntherapie

    • Ein „end of treatment“ PET/CT nach Therapieabschluss hat aktuell lediglich prognostische Bedeutung und ist nicht Teil der klinischen Routine.

  • Verlaufskontrollen nach Abschluss der Therapie in 3-monatigen Abständen, ab dem dritten Jahr in 6- bis 12-monatigen Abständen als Nachsorge (Remissionsüberwachung bzw. Rezidiverkennung, Erkennung von Langzeittoxizität, z.B. Schilddrüse nach zervikaler Bestrahlung, oder Auftreten sekundärer Neoplasien):

    • Anamnese und körperliche Untersuchung

    • Blutbild inklusive Differentialblutbild

    • LDH

    • Kontrolle initial pathologischer Befunde (bildgebende Verfahren), vorzugsweise mittels Sonographie; der Wert engmaschiger Kontrolle mittels Schnittbildverfahren (CT, MRT) ist in Bezug auf die Langzeitprognose nicht gesichert und sollte daher außerhalb klinischer Studien nur in klinisch begründeten Fällen erfolgen.

    • weiterführende Diagnostik in Abhängigkeit von den initial und im Verlauf erhobenen Befunden

    • Bestimmung der ‚minimalen Resterkrankung‘ (MRD) nur innerhalb von Studien.

Hinsichtlich einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und einer Erkrankung an COVID-19 wird auf die Onkopedia Leitlinie Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Pat. mit Blut- und Krebserkrankungen verwiesen.

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  23. Morschhauser F, Nastoupil L, Feugier P, et al.: Six-Year Results From RELEVANCE: Lenalidomide Plus Rituximab (R2) Versus Rituximab-Chemotherapy Followed by Rituximab Maintenance in Untreated Advanced Follicular Lymphoma. J Clin Oncol 40:3239-3245, 2022. Rummel MJ, Niederle N, Maschmeyer G at al.: Bendamustine plus rituximab versus CHOP plus rituximab as first-line treatment for patients with indolent and mantle-cell lymphomas: an open-label, multicentre, randomised, phase 3 non-inferiority trial. Lancet 381(9873):1203-1210, 2013. DOI:10.1200/JCO.22.008431016/S0140-6736(12)61763-2

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  29. Budde LE, Assouline S, Sehn LH, et al.: Single-Agent Mosunetuzumab Shows Durable Complete Responses in Patients With Relapsed or Refractory B-Cell Lymphomas: Phase I Dose-Escalation Study. J Clin Oncol 40:481-491, 2022. Sehn LH, Luminari S, Scholz CW et al.: Tafasitamab Plus Lenalidomide and Rituximab for Relapsed or Refractory Follicular Lymphoma: Results from a Phase 3 Study (inMIND), Blood 144 (Suppl. 2):LBA-1, 2024. DOI:10.1200/JCO.21.009311182/blood-2024-212970

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  32. Jacobson CA, Chavez JC, Sehgal AR, et al.: Axicabtagene ciloleucel in relapsed or refractory indolent non-Hodgkin lymphoma (ZUMA-5): a single-arm, multicentre, phase 2 trial. Lancet Oncol 23:91-103.2022. Linton KM, Vitolo U, Jurczak W et al.: Epcoritamab monotherapy in patients with relapsed or refractory follicular lymphoma (EPCORE NHL-1): a phase 2 cohort of a single-arm, multicentre study. Lancet Haematol 11(8):e593-e605, 2024. DOI:10.1016/S1470-2045(21)00591-X1016/S2352-3026(24)00166-2

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  44. van Oers MH, Van Glabbeke M, Giurgea L et al.: Rituximab maintenance treatment of relapsed/resistant follicular non-Hodgkin's lymphoma: long-term outcome of the EORTC 20981 phase III randomized intergroup study. J Clin Oncol 28(17):2853-2858, 2010. DOI:10.1200/JCO.2009.26.5827

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10[Kapitel nicht relevant]Therapie - Protokolle

11Therapie - ProtokolleStudienergebnisse

12StudienergebnisseZulassungsstatus

14LinksAnschriften der Verfasser

Ein Video zur Durchführung der Knochenmarkpunktion wurde vom Krankenhaus der Elisabethinen in Linz zur Ausbildung und für Pat. erstellt (https://www.youtube.com/watch?v=3RgGmErO50g).

 

  • German Lymphoma Alliance GLA e. V.

www.german-lymphoma-alliance.de/

  • Kompetenznetzwerk Maligne Lymphome

www.kompetenznetz-leukaemie.de

  • Deutsche Leukämie – und Lymphom – Hilfe e. V.

www.leukaemie-hilfe.de

Prof. Dr. med. Christian Buske
Universitätsklinikum Ulm
Innere Medizin III
Inst. f. Experimentelle Tumorforschung
Albert-Einstein-Allee 11
89081 Ulm
Prof. Dr. med. Martin Dreyling
Klinikum der Universität München
Med. Klinik und Poliklinik III Großhadern
Marchioninistr. 15
81377 München
Prof. Dr. med. Klaus Herfarth
Universitätsklinikum Heidelberg
Radioonkologie & Strahlentherapie
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Prof. Dr. med. Anna Lena Illert
Klinikum rechts der Isar der TU München
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Hämatologie und Onkologie
Ismaninger Str. 22
81675 München
Prof. Dr. Peter Neumeister
LKH-Universitätsklinikum Graz
Innere Medizin
Klinische Abt. f. Onkologie
Auenbrugger Platz 15
A-8036 Graz
Prof. Dr. Christiane Pott
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,
Campus Kiel
Medizinische Klinik II
Hämatologie / Onkologie
Arnold-Heller-Str. 3, Haus 50
24105 Kiel
Prof. Dr. med. Christian Scholz
Vivantes Klinikum Am Urban
Klinik für Innere Medizin,
Hämatologie und Onkologie
Dieffenbachstr. 1
10967 Berlin
PD Dr. med. Wolfgang Willenbacher
Universitätsklinikum Innsbruck
Innere Med. V
Hämato-Onkologie
Anichstr. 35
A-6020 Innsbruck
Prof. Dr. med. Thorsten Zenz
UniversitätsSpital Zürich
Zentrum für Hämatologie und Onkologie​
Rämistr. 100
CH-8091 Zürich

15Anschriften der VerfasserOffenlegung potentieller Interessenkonflikte

16Offenlegung potentieller Interessenkonflikte

Autor*in

Employer

Consulting / Expert opinion

Shares / Funds

Patent / Copyright / License

Fees

Funding of scientific research

Other financial relations

Personal relationship with authorized representatives

Buske, Christian

Ja

Universitätsklinikum Ulm

Ja

Gilead Sciences, Janssen, Roche, Pfizer, BeiGene, Celltrion, AbbVie, Incyte, Regeneron, MorphoSys, Novartis, Sobi

Nein

Nein

Ja

Roche/Genentech, Janssen, BeiGene, Novartis, Pfizer, Incyte, AbbVie, Gilead Sciences, Celltrion, MorphoSys, Regeneron, Sobi

Ja

Roche/Genentech, Janssen, Celltrion, MSD, Pfizer, Amgen, AbbVie

Nein

Nein

Dreyling, Martin

Ja

LMU Klinikum der Universität München

Ja

Abbvie, Astra Zeneca, Beigene, BMS/Celgene, Genmab, Gilead/Kite, Janssen, Lilly/Loxo, Novartis, Roche

Nein

Nein

Ja

Rednerhonorare:
Astra Zeneca, Gilead/Kite, Janssen, Lilly/Loxo. Novartis, Roche

Ja

institutionelle Zuwendungen:
Abbvie, Bayer, BMS/Celgene, Gilead/KIte, Janssen, Roche

Ja

Förderung von Kongressreisen:
Janssen, Roche

Nein

Herfarth, Klaus

Ja

Universitätsklinikum Heidelberg

Nein

Nein

Nein

Nein

Ja

Roche Pharma AG: Studienunterstützung

Ja

Roche Pharma AG

Nein

Illert, Anna Lena

Ja

Klinikum rechts der Isar der TU München

Ja

Advisory Board: Janssen, Roche, Takeda, Incyte

Nein

Nein

Ja

Vortragstätigkeit: Takeda, Roche, Janssen, AstraZeneca, Ars tempi

Nein

Ja

Reisekostenerstattung: Roche, Janssen, Takeda, AstraZeneca

Nein

Neumeister, Peter

Ja

Medizinische Universität Graz

Ja

Amgen, Janssen, CSL Behring, Bayer, Roche, Kite Gilead, BMS,Celgene

Nein

Nein

Ja

Amgen, Janssen, CSL Behring, Bayer, Roche, Kite Gilead, BMS,Celgene

Nein

Nein

Nein

Pott, Christiane

Ja

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Ja

Roche, Lilly, Gilead, Novartis, BMS, Janssen, Incyte

Nein

Nein

Ja

Roche, Lilly, Gilead, Novartis, BMS, Janssen, Incyte

Ja

Morphosys, Roche

Nein

Nein

Scholz, Christian

Ja

Vivantes Klinikum Am Urban,
Berlin

Ja

Abbvie, Bristol Meyers Squibb, GenMab, GILEAD, Janssen-Cilag, Incyte, Lilly, Merck KGaA, Merck Sharp Dohme, Miltenyi, Novartis, Roche, Sanofi, Takeda

Nein

Nein

Ja

AstraZeneca, Lilly, Merck Sharp Dohme, Incyte, Janssen-Cilag, Novartis, Roche, Takeda,

Nein

Ja

Beigene, Roche, Takeda

Nein

Willenbacher, Wolfgang

Ja

Innsbruck University Hospital, Internal Medicine V: Haematology & Oncology
&
syndena, connect to cure (eher streichen)
bitte nachfragen, ob letzteres wirklich ein Arbeitgeber ist.

siehe unten

Ja

AMGEN, BMS - Celgene, EUSA Pharma, Gilead, GSK, Incyte, Janssen, Kite, Novartis, Morphosys, Merck, Pfizer, Roche, Sandoz, Sanofi, Takeda

Nein

Nein

Ja

AMGEN, Abbvie, BMS - Celgene, EUSA Pharma, Fujimoto , Gilead, GSK, Incyte, Janssen, Novartis, Pfizer, Roche, Sandoz, Sanofi, Takeda

Ja

AMGEN, BMS, Celgene, Janssen, Novartis, Roche, Sanofi, Takeda

Nein

Nein

Zenz, Thorsten

Die Erklärung wird nachgereicht

1 Current employer, relevant previous employers in the last 3 years (institution/location)2 Activity as a consultant or expert or paid participation in a scientific advisory board of a company in the health care industry (e.g., pharmaceutical industry, medical device industry), a commercially oriented contract research organization, or an insurance company.3 Ownership of business shares, stocks, funds with participation of companies of the health care industry.4 Relates to drugs and medical devices5 Honoraria for lecturing and training activities or paid authors or co-authorships on behalf of a company in the health care industry, a commercially oriented contracting institute or an insurance company6 Financial support (third-party funds) for research projects or direct financing of employees of the institution by a company in the health care industry, a commercially oriented contract institute or an insurance company.7 Other financial relationships, e.g., gifts, travel reimbursements, or other payments in excess of 100 euros outside of research projects, if paid by an entity that has an investment in, license to, or other commercial interest in the subject matter of the investigation8 Personal relationship with an authorized representative(s) of a healthcare company.

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Reference:

Quellenangabe:

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