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Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)

ICD-10 C91.1
Stand Januar 2023
Dies ist die aktuell gültige Version des Dokuments

Therapiestruktur

Abbildung 1: Erstlinientherapie der CLL 
palliativer Therapieansatz
1 aktive Erkrankung nach Kriterien des IWCLL 2018 [13];
2 watch & wait – abwartendes Verhalten;
3 BSC – beste supportive Behandlung (best supportive care)
4 Die Reihung der nachfolgenden Therapien stellt eine Möglichkeit dar (siehe Kapitel 6.1.1.1, Kapitel 6.1.1.2 und Kapitel 6.1.1.3.).
Aufgrund der aktuellen Datenlage ist sie nicht verbindlich. Das individuelle Komorbiditätsprofil, Adhärenzaspekte, Applikationsaufwand/ Logistik der therapeutischen Intervention und die Patientenpräferenz für die finale Therapiefestlegung sollten berücksichtigt werden.
5 bei Kontraindikation gegen bzw. Nicht-Verfügbarkeit von Acalabrutinib oder Zanubrutinib stellt Ibrutinib (+/- Obinutuzumab) weiterhin eine Therapieoption unter Beachtung von erhöhten kardialen Nebenwirkungen dar. Acalabrutinib bzw. Zanubrutinib wurden nicht systematisch bei jüngeren/ fitten Patienten in der Erstlinientherapie evaluiert.
Abbildung 2: Therapie der CLL bei Rezidiv und Refraktärität  
palliativer Therapieansatz; kurativer Therapieansatz;
CR – komplette Remission, PD – Progress; PR – partielle Remission; SD – stabile Erkrankung: nach den Kriterien des IWCLL 2018 [13] wird eine stabile Erkrankung als Therapieversagen gewertet; BSC – Best Supportive Care; alloSZT – allogene Stammzelltransplantation,
1 Frührezidiv: Remissionsdauer unter 2 bis 3 Jahren; bei Progress oder Frührezidiv sollte eine Richter-Transformation mittels PET-CT und Lymphknoten-Histologie ausgeschlossen werden.
2 Spätrezidiv: Remissionsdauer länger als 2 bis 3 Jahre.
3 bei Kontraindikation gegen bzw. Nicht-Verfügbarkeit von Acalabrutinib oder Zanubrutinib stellt Ibrutinib weiterhin eine Therapieoption unter Beachtung von erhöhten kardialen Nebenwirkungen dar

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Quellenangabe:

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Kommentare

11.09.2023 05:27
Axel Matzdorff sagt
11.09.2023 05:27

Sehr geehrte Kolleg*innen,

wir betreuen einen 66jährigen CLL-Patienten mit TP53-Mut. und IGHV unmutiert.
Er hatte
2012 R-Benda,
2019 kurz Ibru (2 Monate, dann abgesetzt wg. VHF und Notwendigkeit der Antikoagulation) und
nach diesen 2 Monaten seit 2019 Ritux-Ven, später nur Ven-Mono. Jetzt ist er wieder progredient und es geht um die Drittlinie.
Obinutuzumab+Acala ist off-label aber bei zwei ungünstigen Mutationen vielleicht doch besser als Acala mono?!?
Wir würden einen Kostenübernahmeantrag schreiben. Sonst Acala-Mono. Er hat auch keine Antikoagulation mehr, weil Vorhofohr verschlossen.

Was meinen die Expert*innen für die 3.-Linie?

Mit besten Grüßen, A. Matzdorff

12.09.2023 10:04
Christoph Mußmann sagt
12.09.2023 10:04

Sehr geehrter Herr Prof. Matzdorf,
ich würde hier Acalabrutinib oder ggf noch besser Zanubrutinib jeweils als Monotherapie empfehlen. Für Zanubrutinib wurde ein PFS-Vorteil gegenüber Ibrutinib gerade bei TP53-aberranten Patienten dokumentiert (ALPINE), auch wenn dies eine nicht-gepowerte Subgruppe war. Ein Argument für die Hinzunahme von Obinutuzumab sehe ich nicht, in der ELEVATE-TN Studie wurde insbesondere bei TP53-aberranten Patienten kein Benefit für die Hinzunahme von Obinutuzumab zu Acalabrutinib gezeigt.

Beste Grüße,
C. Wendtner